Jens R., der Todesfahrer von Münster hinterließ Tote und Verletzte
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Die Tat
Es war der gestrige Samstagnachmittag kurz nach 16:00 Uhr, als im nordrheinwestfälischen Münster ein VW-Bus in eine Menschenmenge raste. Zwei Personen wurden getötet, rund zwanzig weitere mit teilweise schweren Verletzungen in Kranhäuser gebracht.
Die Polizei rückte unmittelbar nach der Tat mit einem Großaufgebot an, und es folgten bange Stunden der Ungewissheit. Wer war der Mann hinter dem Steuer des Kleintransporters? Handelte es sich bei dem Vorfall um einen Terroranschlag?
Die Besserwisserin
Erinnerungen an Nizza und Berlin wurden wach. Angelehnt an Angela Merkels Worte während der Flüchtlingskriste, zog die AfD-Politikerin Beatrix von Storch sofort voreilige Schlüsse und twitterte: „Wir schaffen das.“ in Anlehnung der Worte der Bundeskanzlerin während der Flüchtlingskrise und um keine Zeit verstreichen zu lassen, um Stimmung gegen Ausländer generell und die Bundesregierung im Besonderen zu verbreiten.
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Verschiedene deutsche Medien schrieben, R. sei der Polizei als Kleinkrimineller bekannt gewesen. Er hatte Handys und Autoradios gestohlen, um seine Drogensucht zu finanzieren.
Gewohnt hat er nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt und gearbeitet hat R. als selbstständiger Industriedesigner. Laut dem „Spiegel“ beschreiben Nachbarn R. als merkwürdigen Charakter. Er habe zurückgezogen gelebt. Seine beruflichen Aktivitäten als Designer seien in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.
Bei der Durchsuchung des Tatfahrzeuges fand die Polizei eine Pistole, die an einem Draht befestigt war, der unter die Fußmatte führte. Zuerst wurde von einer Sprengfalle ausgegangen. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.
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Das Motiv
Der Grund für die Tat ist bislang unklar. Es gab keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Die Behörden ermitteln aber in alle Richtungen. Dabei geht es auch um sein Umfeld und die Frage, ob er möglicherweise Helfer hatte.
In der „Welt“ heißt es, R. habe bereits in der Vergangenheit geäußert, Suizid begehen zu wollen. Dieser sollte möglichst spektakulär sein. Weitere Motive für die Attacke sind bisher nicht bekannt. R. sei den Behörden jedenfalls nicht als Extremist bekannt gewesen.
Die Opfer
hatte das Bundesinnenministerium irrtümlicherweise von vier Todesopfern berichtet. Im Laufe der Nacht auf den Sonntag konnten die zwei Todesopfer von Münster identifiziert werden. Laut der örtlichen Polizei handelt es sich um eine 51 Jahre alte Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen 65 Jahre alten Mann aus dem Kreis Borken. Von den zahlreichen Verletzten – die Angaben schwanken zwischen 20 und 30 – sind sechs schwer verwundet, einige von ihnen schwebten noch in Lebensgefahr, heißt es aus Sicherheitskreisen.
https://www.youtube.com/watch?v=xX2V1OfMwbg
von
Günter Schwarz – 08.04.2018