Gift im „Fall Skripal“ stammt aus Russland
(London) – Die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) hat nach dem Attentat auf den Ex-Spion Skripal und dessen Tochter deren Blutproben analysiert. Ihr Bericht stützt jetzt die Vorwürfe gegen Moskau.
Das Rätsel der Herkunft des Nervengiftes, mit dem im englischen Salisbury ein beinahe tödlicher Anschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia verübt wurde, scheint geklärt und die Herkunft bestätigt.Bei der Analyse von Blutproben von Skripal und dessen Tochter Julia seien die „Untersuchungsergebnisse Großbritanniens in Bezug auf die Identität der toxischen Chemikalie bestätigt“ worden, erklärte die OPCW in einem in London vorgelegten Kurzbericht.
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen bestätigte am Donnerstag, es stammt aus Russland. Zu diesem Resultat kam man nach Untersuchungen von Blutproben der beiden Opfer, die die Gift-Attacke nur knapp überlebten.
Die britische Premierministerin Theresa May hatte schon kurz nach dem Anschlag erklärt, Vater und Tochter Skripal seien mit einem Nervengift der Nowitschok-Gruppe verseucht worden. Der Stoff war in den 1970er und 1980er Jahren in der früheren entwickelt worden. Die britische Regierung machte daraufhin Moskau für den Giftanschlag vom 04. März 2018 verantwortlich, wohingegen Russland bis jetzt jede Verantwortung zurückweist.
In dem OPCW-Bericht wird das verwendete Gift nicht benannt, es zeichnete sich nach Angaben der Experten aber durch eine „hohe Reinheit“ aus.
Die britischen Behörden gehen nach wie vor davon aus, dass bei der Tat ein Nervengift der Nowitschok-Gruppe aus sowjetischer Produktion zum Einsatz kam. Der Fall führte zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen den führenden westlichen Staaten und Russland.
Ein vollständiger Bericht, der allerdings geheim ist, soll den Unterzeichnerstaaten der OPCW zur Verfügung gestellt werden. Die britische Regierung berief für den kommenden Mittwoch am 18. April 2018 ein Treffen ein, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
von
Günter Schwarz – 12.04.2018