(Ulfborg) – Ein Verein unter der Bezeichnung „Ulvefrit Danmark“ (Wolffreies Dänemark) hat es sich zum Ziel gesetzt, dass Wölfe in Dänemark komplett ausgerottet werden. Die Mitglieder fordern den dänischen Umweltminister Esben Lunde Larsen (Venstre / Rechtsliberale Partei) auf, das Abschießen der Tiere zu erlauben.

Wölfe sind in Dänemark nicht willkommen und müssen komplett aus der dänischen Natur entfernt werden. Das setzt sich der neue Vereins „Ulvefrit Danmark“ zum Ziel, der sich am heutigen Montagabend bei einer Gründungsversammlung in Jylland (Jütland) konstituieren will. Ziel sei es, dem Widerstand gegen die Wölfe eine Stimme zu geben, sagt Hans Henrik Rosager, einer der Gründungsmitglieder, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

„Wir wollen ein landesweiter Verein werden. Wir hoffen auf Tausende Mitglieder“, so Rosager. Er wohnt in Ulfborg an der Nordseeküste in Midtjylland, wo sich vergangenen Sommer ein Wolfspaar niedergelassen und inzwischen Jungen bekommen hat. Er beklagt, dass kaum eine Woche vergeht, ohne dass es Meldungen von Haustieren gibt, die angegriffen wurden. Auch wenn nicht immer nachgewiesen sei, dass Wölfe dahinter steckten, schaffe dieses eine große Unsicherheit unter der Bevölkerung. „Die Wölfe sind in aller Munde. Viele Menschen sind nervös, wenn sie spazieren gehen, selbst in der Nähe ihrer Häuser“, sagt Hans Henrik Rosager.

Kritik am Minister

Wölfe sind durch bestehende EU-Gesetze geschützt. Der dänische Umweltminister Esben Lunde Larsen hat jedoch bereits angekündigt, sich in Brüssel nach Unterstützung für eine Lockerung der bestehenden Gesetze einzusetzen, um die Wolfsbestände sinnvoll regulieren zu können.

Für den neuen Vereins kann diese Regulierung hingegen nur so aussehen, dass Wölfe aus Dänemark vollständig verschwinden. Die EU-Gesetze respektiert der Verein zufolge ihrer Angaben, doch Rosager kritisiert den Umweltminister dahingehend, dass jetzt schon Möglichkeiten für Ausnahmeregelungen vorhanden sind, um Wölfe abzuschießen, wenn diese ernstzunehmende Probleme verursachen. Doch die Behörde würden die Erlaubnis dazu trotzdem nicht geben, und dieses ärgere ihn, sagt Hans Henrik Rosager.

Der Dänische Naturschutzbund ruft dagegen zur Besonnenheit auf und fordert eine respektvolle Diskussion über das Thema. Dabei sei es wichtig, dass als Diskussionsgrundlage auch wirklich belegbare Fakten verwendet werden.

von

Günter Schwarz – 16.04.2018