Vladimir Klitschko trug sich ins Goldene Buch der Stadt Flensburg ein
(Flensburg) – Fast 23 Jahre war Vladimir Klitschko nicht mehr in der Stadt, in der seine Karriere in Deutschland begann. Im Jahr, nachdem er seine Boxhandschuhe an den Nagel gehängt hat, ist es dann soweit. Für eine Stippvisite kam er aufgrund einer Einladung von Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) zurück nach Flensburg.
Es sei eine Ehre, nach fast 23 Jahren wieder in der Stadt zu sein und sich in das Goldene Buch eintragen zu dürfen, sagte der Ukrainer. Flensburg sei das Sprungbrett seiner Karriere gewesen. Die Stadt an der deutsch-dänischen Grenze ist so etwas wie die Keimzelle des Erfolgs in der deutschen Wahlheimat des Ukrainers. Der BC Sparta Flensburg hatte 1995 den damals 19-Jährigen unter Vertrag genommen.
Vladimir Klitschko war sichtlich berührt. Er stand zwar nicht im Ring – dafür aber im Ratssaal des Flensburger Rathauses. Mit dabei waren auch Weggefährten: sein alter Trainer Andrey Sliwinsky und der ehemalige Manager des BC Sparta Flensburg, Norbert Zewuhn.
Mit 19 Jahren kam Vladimir nach Flensburg, eigentlich nur als Ersatzmann, für seinen Bruder Vitali. Der war seinerzeit gerade wegen Dopings gesperrt. Also sprang Vladimir für ihn ein, und seine Bilanz für den Flensburger Boxclub kann sich sehen lassen: zehn gewonnene Kämpfe – zehnmal durch k.o.. Nur ein Jahr später, im Jahr 1996, trat er dann für die ukrainische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Atlanta an und gewann. Damit wurde der Ukrainer der erste weiße Olympiasieger im Superschwergewicht – mit Flensburger Vertrag.
Klitschko galt lange Zeit als bester Schwergewichtsboxer der Welt. Im April vergangenen Jahres trat er dann gegen US-Amerikaner Anthony Joshua an und verlor. Im August 2017 folgte dann Klitschkos Rückzug aus dem Boxsport.
Aber hier in der Stadt an der Förde wird der Mann mit dem Kampfnamen „Dr. Steelhammer“ wohl immer die Nummer eins bleiben.
von
Günter Schwarz – 17.04.2018