Seit den frühen Morgenstunden bundesweiter Schlag gegen Netzwerk der organisierten Kriminalität. Mit der größten Razzia seit Bestehen der Bundespolizei gehen derzeit Beamte seit 06:00 Uhr am heutigen Morgen gegen die Organisierte Kriminalität vor. Die Aktion richtet sich gegen Menschenhandel und der Zwangsprostitution von Thailänderinnen.

Mit einer groß angelegten Razzia hat die Bundespolizei zum Schlag gegen Organisierte Kriminalität ausgeholt. Im Fokus stehen gefälschte Visa, Menschenhandel, Zuhälterei und Zwangsprostitution von Thailänderinnen, wie die Bundespolizei in Stuttgart sagte. Das Verfahren liege bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main.

In zwölf der sechzehn deutschen Bundesländer sind mehr als 1.500 Beamte unter Beteiligung der GSG 9 im Einsatz. Mehr als 60 Wohn- und Geschäftsräume werden von Beamten durchsucht. Nach Angaben der Bundespolizei wurden mehr als 100 Menschen vorläufig festgenommen und sieben Haftbefehle vollstreckt.

Hauptbeschuldigte ist nach Angaben der Bundespolizei eine 59 Jahre alte Frau aus Thailand, die in Siegen wohnt und dort verhaftet wurde. Allein in Siegen seien zwei Haftbefehle vollstreckt und acht Menschen vorläufig festgenommen worden. „Aber es werden noch mehr werden“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei an diesem Einsatzort. Die Aktion gelte vor allem einer Bande im Rotlichtmilieu, deren Kern aus 15 bis 20 Personen deutscher und thailändischer Nationalität bestehen soll.

Ihnen werde unter anderem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Ausbeutung von Prostituierten vorgeworfen, sagte der Sprecher in Siegen. Die mutmaßlichen Täter sollen mehrere Hundert Frauen und Transsexuelle aus Thailand nach Deutschland eingeschleust haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Die mutmaßlichen Täter hätten nach bisherigen Ermittlungen einen siebenstelligen Betrag eingenommen.

Durchsuchungen laufen demnach in Bordellen und Massagestudios. Es handele sich um die größte Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahme seit Bestehen der Bundespolizei, betonten mehrere Direktionen am Mittwochmorgen via Twitter.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bezeichnete die Aktion als beispiellosen Schlag gegen „ein bundesweit verzweigtes Netzwerk“. „Viele hunderte Frauen und Männer waren der menschenverachtenden grenzenlosen Profitgier von Schleusern über Jahre und Landesgrenzen hinweg ausgeliefert“, teilte Seehofer mit. Diesem skrupellosen Vorgehen und der sexuellen Ausbeutung in einem abscheulichen Ausmaß habe heute ein Ende gesetzt werden können.

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dpa, afp, Günter Schwarz – 18.04.2018