„Bild“-Verkaufszahlen brechen ein – Auch „Der Spiegel“ verzeichnet Einbußen
(Hamburg) – Das Bouluvardblatt „Bild“-Zeitung verlor im ersten Quartal 2018 über zwölf Prozent ihrer Leser, wie ein Branchenbericht zeigt. Auch die „Bild am Sonntag“ (BamS) büßte über zehn Prozent ein. Ein weiterer Verlierer in der Gunst der Leser ist das Magazin „Der Spiegel“, das um fast neun Prozent einbricht.
Der Niedergang der deutschen Printmedien setzt sich kontinuierlich fort. Laut dem aktuellen Bericht der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) für das erste Quartal 2018 sind die großen Player auch die großen Verlierer.
So stürzen die drei Hauptprodukte des Springerverlags am tiefsten: Die „Bild“-Zeitung verliert demnach 12,3 Prozent, die „Bild am Sonntag“ 10,8 Prozent und die „Welt“ 8,5 Prozent ihrer Leser. Ein weiterer großer Verlierer ist das Magazin „Der Spiegel“, das 8,8 Prozent der Leserschaft einbüßt.
Das ändert aber nichts an der erstaunlichen Tatsache, dass die „Bild“-Zeitung noch immer die auflagenstärkste Tageszeitung Deutschlands ist und über 1,4 Millionen Käufer und Abonnenten an sich binden kann, nachdem sie nun knapp 200.000 Kunden verloren hat. „Die Bild am Sonntag“ wird von noch gut 766.000 Menschen gekauft und abonniert und hat knapp 93.000 Leser verloren, „Der Spiegel“ wird von noch gut 530.000 Menschen abonniert und gekauft – das waren im ersten Quartal 2018 gut 51.000 Leser weniger.
Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da etwa die Verluste der „Bild“-Zeitung vermutlich noch höher sind. Der Springer-Verlag nutzt aber einen Trick, um exakte Zahlen zu kaschieren, denn er legt einfach mehrere Produkte zusammen: so wird zum Beispiel die „Bild“-Zeitung zusammen mit dem Berliner Lokalblatt „BZ“ (Berliner Zeitung) und der „Fußball-Bild“ abgerechnet, was mutmaßlich die Verluste für das Hauptprodukt „Bild“-Zeitung auf dem Papier verringern soll.
von
Günter Schwarz – 21.04.2018