Dänische Wirtschaft glücklich über deutsche Grenzpendler
Mitarbeiter von südlich der Grenze sind aus den Unternehmen der Region Syddanmark (Süddänemark) nicht mehr wegzudenken. Das Serviceniveau für Grenzpendler müsse hoch bleiben. Es sei entscheidend, dass es für die Mitarbeiter keinen großen Unterschied mache, ob sie hier oder in Deutschland arbeiten, sagt Leif Friis Jørgensen, Unternehmer und Vorsitzender von Udviklingsråd Sønderjylland.
Die Beschäftigung in Dänemark befindet sich auf Rekordkurs, 2.732.400 Lohnempfänger gab es Ende Februar 2018 im Land. Rund 13.700 von ihnen sind Grenzpendler aus Deutschland. Diese Arbeitnehmer, die in Zeiten immer knapper werdender Arbeitskraft unersetzbar für die Unternehmen, aber auch für die Kommunen sind.
„Die Grenzpendler haben Kompetenz, und wir haben dadurch das Personal, das wir benötigen“, so Leif Friis Jørgensen, Unternehmer und Vorsitzender von Udviklingsråd Sønderjylland (URS). „Es ist eine Stärkung des Standortes, dass wir auf Mitarbeiter aus zwei Arbeitsmärkten zurückgreifen können.“ Friis Jørgensen beschäftigt in seiner Meierei Naturmælk in Branderup ebenfalls deutsche Mitarbeiter. „Ich kann nur froh sein, dass ich sie habe. Sonst müssten wir nach neuen Mitarbeitern suchen, und ich denke, das wäre nicht so einfach“, so der Arbeitgeber.
Sein dringender Rat an Kommunen und Politik: „Das Serviceniveau für Grenzpendler muss hoch bleiben. Es ist entscheidend, dass es für die Mitarbeiter keinen großen Unterschied macht, ob sie hier oder in Deutschland arbeiten. Hier sind die Bürgerservice-Stellen in den Kommunen gefragt, aber auch die Grenzpendlerberatung der Region Sønderjylland-Schleswig muss stark bleiben und genug Ressourcen haben, um die so wichtige Beratung von Grenzpendlern fortzusetzen.“
Die Großschlachterei Danish Crown beschäftigt rund 350 Grenzpendler in den Standorten der Region Syddanmark, die meisten davon, rund 250, arbeiten in der Fabrik in dem kleinen Ort Blans zwischen Aabenraa und Sønderborg. „Rund 10 Prozent unserer Belegschaft besteht aus Grenzpendlern. Diese Mitarbeiter sind aber schon seit Jahren ein so fester Bestandteil unseres Unternehmens, so dass es schwerfällt, die Mitarbeiter als etwas anderes als andere Angestellte zu betrachten. Sie sind seit Langem Teil der Stammbelegschaft“, sagt Jens Hansen, Kommunikationschef bei Danish Crown. Für viele Mitarbeiter sei es eben „weitaus bequemer, von Flensburg nach Blans zu pendeln, anstatt nach Kiel“. „Da wir diese Mitarbeiter schon so lange haben, stellen wir uns eigentlich nie die Frage, was wir ohne sie täten – sie sind ja zum Glück da“, so Hansen.
von
Günter Schwarz – 25.04.2018