Außergewöhnliches Schiffswrack vor Falster gefunden
(Bøtø / Falster) – Nach einigen Tagen mit steifer Brise ist vor dem Strand von Bøtø auf Falster erneut ein ungewöhnliches, vermutlich historisches Schiffswrack gefunden worden.
Wie TV Øst berichtet, haben Marinearcheölogen vom Wikingerschiffmuseum in Roskilde sich das Wrack jetzt näher angesehen und festgestellt, dass es sich wahrscheinlich um ein sehr altes Schiff handelt. Es ist fünf Meter breit und 14 bis 20 Meter lang – und intakt. Jetzt muss eine Genehmigung der Schloss- und Kulturbehörde eingeholt werden, damit die Wissenschaftler das Boot genauer untersuchen können.
Im Jahr 1872 sind in einem einzigen Sturm mehr als 400 Schiffe vor Falster gesunken, was zunächst die Vermutung aufkommen ließ, dass es sich bei dem Fund um eines der Schiffe handeln könnte – doch dieses Wrack dürfte noch viel älter sein, meinen die Archäologen nach ersten Einschätzungen.
„Der Steven des Schiffes ist auf den Strand gerichtet und bis jetzt haben wir nur die oberen Bretter untersuchen können und konnten uns keine Gewissheit verschaffen, um das Alter des Schiffes zu bestimmen. Aber die Art, wie das Schiff gebaut ist, legt nahe, dass es sich um ein altes Wrack handelt“, sagt Andreas Kallmeyer Bloch, Kurator am Wikingerschiffsmuseum in Roskilde. Er stellt fest, dass noch zu früh ist, den Schiffstyp und die genauen Abmessungen des Schiffes zu bestimmen.
Es war der Deichgraf auf Falster, Thomas Poulsen, der das Wrack während einer Routinebegehung des Deichabschnitts entdeckte. Er berichtet den Archäologen, dass er häufig Trümmer von Schiffen an der Küste sieht, aber es ist schon sehr ungewöhnlich, ein komplettes Wracks zu finden.
Das Wikingerschiffsmuseum hofft, dass das gesamte Schiff noch vor den Sommerferien ausgegraben und geborgen werden darf. „Die Bedingungen für Schiff können sich schnell ändern, und es kann sogar zerstört werden. Deshalb möchten wir das Schiff gern schnellstmöglich untersuchen“, sagt Andreas Kallmeyer Bloch.
von
Günter Schwarz – 01.05.2018