Die Dänen fahren gern südlich der dänisch-deutschen Grenze, um sich dort mit Süßigkeiten, Bier und Wein einzudecken. Das freut nicht jeden – besonders wenn er nördlich der Grenze ein Geschäft betreibt, das dieses auch anbietet und oft darauf sitzen bleibt. der Einzelhandels-Chef von Dansk Supermarked, Per Bank, möchte Sønderjylland zur „Sonderhandelszone“ machen.

In der Wirtschaftszeitung „Børsen“ schlägt Bank eine abgabenreduzierte Handelszone nördlich der Grenze vor. Der Strom dänischer Kunden in das deutsche Grenzgebiet zu Fleggaard, Scandinavian Park, Otto Duborg oder Poeztsch im Flensburger und Niebüller Raum sei für die dänische Wirtschaft schädlich, so Bank. Eine solche Grenzhandelszone in Sønderjylland, in der Kunden das Gleiche wie in Deutschland bezahlen, würde Wachstum und Jobs in einem dänischen Udkantsdanmark (Randgebiet) schaffen und „eine Menge Geld in die Staatskasse bringen“.

Der Steuerbehörde „Skat“ nach hat der Grenzhandel im Jahr 2016 einen Umsatz von rund vier Milliarden Kronen mit Süßigkeiten, Bier und Wein verzeichnen können. Banks Vorschlag steht im Zusammenhang mit dem Vorhaben der dänischen Regierung, den Handel und die Logistik beleben zu wollen. „Wenn wir darüber nachdenken, wie wir Wachstum schaffen können, so denken wir vor allem an den Internethandel und an Steuern. Doch es verhält sich dabei fast wie im Märchen ,Des Kaisers neue Kleiderʼ, wenn das Naheliegende nicht betrachtet wird.“

Der Grenzhandel bereitet auch dem Finanzminister Karsten Lauritzen (Venstre Rechtsliberale Partei) Sorgen, und er ist bereit, darüber mit Dansk Supermarked zu diskutieren. Er hält aber nichts von einer Grenzhandelszone nördlich der Grenze. In der Zeitung „Børsen“ sagt er: „Besondere abgabenfreie Zonen schaffen mehr Probleme als sie lösen. Der Grenzhandel zieht dann nur um.“

Die Regierung arbeitet daran, die Abgaben aller Dänen zu verringern, nicht nur von einem Teil der Bevölkerung, so Lauritzen weiter. Er schließt: „Ich glaube, wenn es eine sehr gute Idee wäre, hätten wir uns das schon angesehen. Der Vorschlag würde dazu führen, dass sich die Menschen in Nordjylland fragen, warum sie dort oben mehr Steuern zahlen müssen. Es ist klüger, alle gleich zu behandeln.“

von

Günter Schwarz – 01.05.2018