(København) – Die dänische Regierung plant ab 2021 das bisherige FM-System, das auch als UKW bekannt ist, abzuschalten, obwohl laut Untersuchung mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Autos noch kein DAB-Radio eingebaut haben. Für die Autofahrer drohen bei der Umrüstung der alten UKW-Radios auf die neuen Digitalradios hohe zusätzliche Kosten.

Das DAB-Radio (Digital Audio Broadcasting) ist ein digitaler Übertragungsstandard für terrestrischen Empfang von Digitalradio. Es ist für den Frequenzbereich von 30 MHz bis 3 GHz geeignet und schließt daher auch die Verbreitung von Hörfunkprogrammen über Kabel und Satellit ein.

Doch viele neu gebauten Autos werden auch weiterhin ohne DAB-Radios ausgeliefert. Das zeigt eine neue Untersuchung der Branchenorganisation Danske Bilimportører (Dänische Autoimporteure), obwohl ein DAB-Radio in Zukunft notwendig sein wird, wenn die dänische Regierung ihre Pläne, das FM-System ab 2021 endgültig zu schließen, umsetzt.

Eine neue Untersuchung hat ergeben, dass derzeit je nach Automarke nur zwischen 1 bis 40 Prozent der Neuwagen mit DAB ausgestattet sind – und damit sind es weniger als die Hälfte. Künftig hängt es damit stark von der Wahl des neuen Autos ab, ob man im Auto Radio hören kann oder nicht, sagt der Chef von Danske Bilimportører, Gunni Mikkelsen. „Die Entscheidung der Regierung, künftig nur auf DAB zu setzen, ist noch nicht endgültig. Einige Autohersteller stellen sich trotzdem schon darauf ein, aber viele verkaufen nach wie vor ihre neuen Autos ohne DAB“, so Mikkelsen.

Laut Untersuchung plant auch nur die Hälfte aller Autohersteller, künftig DAB in ihre Fahrzeuge einzubauen. Befragt wurden leitende Mitarbeiter von 16 verschiedenen Automarken, die zusammen 77 Prozent aller 2018 neu registrierten Autos in Dänemark ausmachen. Sowohl der Interessenverband der Autofahrer (FDM) als auch Politiker fürchten nun, dass künftig hohe Zusatzkosten auf die Autofahrer zukommen werden, wenn sie ihr Radiosystem umrüsten lassen müssen.

von

Günter Schwarz – 06.05.2018