
Was geschah am 07. Mai 1806 in unserem Dänemark?
Der am 17. August 1717 in Costewitz (Elstertrebnitz) südwestlich von Leibzig geborene ehemalige hessische Generalmajor und später in dänischen Diensten befindliche Generalleutnant Heinrich Wilhelm von Huth verstirbt am 07. Mai 1806 als General der Artillerie und Politiker in København.
Heinrich Wilhelm von Huth studierte in Leipzig Mathematik und diente während des Siebenjährigen Kriegs in der hessischen Armee. Nach Mathematikstudium in Leipzig trat von Huth 1739 als Bombardier in das Hessen-Kassel Artillerie-Corps ein. Er nahm an den Feldzügen 1742-45 und 1757-62 teil und diente ab 1758 als Oberstleutnant und Kommandeur des Corps. Er stand bei Landgraf Wilhelm VIII. als Ingenieur und Organisator in Ansehen, fiel aber beim Nachfolger in Ungnade, als 1761 bei der Bombardierung des von den Franzosen besetzten Kassel zivile Schäden entstanden.
Daraufhin trat er in kurhannoversche Dienste und wurde dort als Generalmajor Chef des Ingenieurkorps, Militäringenieur und Festungsbauer. Im Jahre 1763 wurde von Huth Gouverneur von Hanau, wo er den Prinzen Karl von Hessen-Kassel unterrichtete und mit dem er 1765 nach København reiste. EinJahr später trat von Huth 1766 in dänische Dienste über, wo er Generalleutnant und Chef der Artillerie und des Ingenieurkorps wurde. Dieses geschah nach dem Tod des dänischen Königs, Kong Frederik V. Ab 1772 wurde er General der Infanterie und im Jahr 1781 auch Chef des Generalitätskollegiums.Nach nach dem Sturz Ove Høegh-Guldbergs 1784 wurde Heinrich Wilhelm von Huth zum Staatsminister ernannt. In Dänemark und Norwegen brachte er die Festungswerke in Ordnung, baute Straßen und gründete die Artillerieschule in København.
Verheiratet war von Huth mit der deutschen Charlotte Wilhelmine, geb. Charlotte Sophie Wagner. Der Autorität ausstrahlende Sachse sprach außer seiner Muttersprache noch Französisch und verstand Lateinisch, aber Dänisch lernte er nie recht, weil damals am dänischen Hof noch alles in deutscher Sprache verhandelt wurde. Nach seinem Tod am 07. Mai 1806 wurde ihm von den Offizieren des Heeres acht Tage lang gedacht. Von Huth ist mit seiner Frau zusammen in der Grabkapelle der Kirche der deutschsprachigen Gemeinde in København, der St. Petri Kirche, bestattet.
Heinrich Wilhelm von Huth mobilisierte Norwegen und führte dort eine Landvermessung durch, welche sich später auch auf Dänemark und Holstein ausdehnte. Ebenso reformierte er das Pionierwesen und baute die Artillerie um. Zu seinen Reformen gehörte auch das Unterrichtsreglement der Kadetten, welche nicht mehr durch Geburt, sondern durch ihre Fähigkeit zu militärischen Beförderungen kamen. Im Jahre 1796 wurde von Huth zum Ritter des Elefantenordens geadelt. Seit 1796 zog sich von Huth aus der Politik und somit vom Hof zurück. Während der Zeit am Hofe war er engster Berater des Kronprinzen Frederik VI..
von
Günter Schwarz – 07.05.2018