Niebüller Rettungshubschrauber grenzüberschreitend – möglichst rund um die Uhr
(Niebüll / København) – Das dänische Gesundheitsministerium mahnt in einem Brief an die Danske Regioner, dass bei der Platzierung der vier Rettungshelikopter der Standort Niebüll nicht unberücksichtigt bleiben darf. Sogar Nachtflüge werden gewünscht. Der Niebüller Rettungshubschrauber hat jetzt quasi einen ministeriellen „Freibrief“ aus København bekommen, da das Ministerium diesen in den neuen gesamtdänischen Flugrettungsplan einbezieht.
Laut Staatshaushaltsvergleich für 2018 soll ab der Jahreswende in Nordjylland (Nordjütland) ein vierter dänischer Rettungshelikopter stationiert werden. Wo das sein wird, das ist noch nicht abschließend geklärt. Ebenso wenig ist darüber entschieden, ob die drei bestehenden Standorte Billund, Skive und Ringsted bleiben. Bei der Stationierung der vier Rettungshelikopter darf man den Niebüller nicht außer Acht lassen, so das Gesundheitsministerium in einem aktuellen Schreiben an den Verband der Regionen, Danske Regioner.
Es sei eine Voraussetzung, dass der „Akutarzthelikopter“ aus Niebüll weiterhin den südwestlichen Teil der Region Syddanmark (Süddänemark) abdecken kann. Außerdem solle man in die Überlegungen einfließen lassen, ob es Möglichkeiten gibt, dass der Niebüller Helikopter auch nachts – also rund um die Uhr, in die Luft gehen kann, heißt es.
Die Platzierung des vierten Helikopters soll es ermöglichen, dass die übrigen dänischen Hubschrauber verstärkt im Westen und Süden Jyllands (Jütlands) und auf Fyn (Fünen) eingesetzt werden können. Sinn eines vierten Rettungshubschraubers ist es, die sogenannten Response-Zeiten in Nordjylland zu reduzieren. Zunächst einmal soll das neue Fluggerät in Aalborg stationiert werden. Wo der endgültige Standort sein wird, soll unter anderem in einem Dialog mit den fünf Regionen festgelegt werden – eventuell könne eine „Justierung“ der bisherigen Standorte infrage kommen, so das Ministerium.
Aber der Niebüller Helikopter soll dabei eben nicht aus dem Auge gelassen werden, wie es im „Freibrief“ aus Kopenhagen heißt. Der prähospitale Ausschuss der Region Syddanmark wird sich Mittwoch mit dem Thema beschäftigen.
Erst Anfang des Jahres hatte der Regionsrat in Vejle einen neuen Vertrag mit der DRF-Luftrettung in Bezug auf die grenzüberschreitenden Niebüller Luftretter abgesegnet. Die bisherige Rahmen-Absprache lief Ende Januar aus, denn Falck hatte im vergangenen Jahr die seit 2005 bestehende Zusammenarbeit mit der Deutschen Rettungsflugwacht zum 31. Januar 2018 gekündigt. In Vejle geht man von einem Vertragsvolumen von 1,4 Millionen Kronen (Euro) pro Jahr aus – und von 80 bis 100 Einsätzen jährlich. Das ist nicht viel, aber es ist doch notwendig und zählt auch zukünftig als Teil der dänischen Flugrettung.
von
Günter Schwarz – 09.05.2018