
Steinwürfe auf Autos auf der A 7 bei Flensburg – Autofahrerin schwer verletzt
(Flensburg) – Am Dienstagabend gingen zwischen 22:00 und 22:30 Uhr in der Leitstelle der Polizei mehrere Notrufe ein. An mehreren Stellen warfen Unbekannte nahe der dänischen Grenze große Steine von Autobahnbrücken, die unter den Verkehrsteilnehmern Angst und Schrecken auslösten.
Die Anrufer berichteten, dass Unbekannte große Steine von Autobahnbrücken nahe der dänischen Grenze auf Höhe der Gemeinde Handewitt und wenige Kilometer weiter auf Höhe der Ortschaft Barderup auf fahrende Autos werfen. Daraufhin rückte ein Großaufgebot der Polizei aus, und Rundfunkdurchsagen sollten Autofahrer warnen.
Für eine Autofahrerin kam jede Warnung leider zu spät. Sie war mit ihrem BMW aus Dänemark kommend in Richtung Flensburg unterwegs, als um etwa 22:30 Uhr ein großer Stein die Windschutzscheibe traf. Die Frontscheibe zersplitterte und traf die 58-jährige Fahrerin am Oberkörper und durchschlug im Anschluss die Heckscheibe. Dennoch konnte sie ihren Wagen rund 200 Meter nach der Brücke stoppen. Der Stein wurde durch das Bremsmanöver in den Grünstreifen zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen geschleudert.
Geworfen wurde der Stein mit rund 40 Zentimeter Durchmesser von der Autobahnbrücke zwischen Ellund und Gottrupel. Die Autofahrerin wurde bei dem Anschlag schwer verletzt. Sie wurde nach einer Erstversorgung durch den alarmierten Notarzt und eine Rettungswagenbesatzung in die Notaufnahme gebracht. Sie erlitt schwere Verletzungen, hatte offenbar aber großes Glück, dass sie den Anschlag überlebt hat.
Bereits zuvor sollen ein oder mehrere Steine von der Autobahnbrücke nahe der Ortschaft Barderup auf die A7 geworfen worden sein, als eine halbe Stunde zuvor, gegen 22:00 Uhr, Steine von einer Autobahnbrücke geworfen wurden. Ein Lkw-Fahrer konnte diesen Steinen ausweichen, so dass kein schädigendes Ereignis eintrat.
Mit diversen Streifenwagen aus der Region und etlichen zivilen Einsatzfahrzeugen fahndete die Polizei im Umfeld der Autobahnbrücken nach den Tätern. Unbestätigten Informationen zufolge soll noch am Abend ein Tatverdächtiger festgenommen worden sein. Zu den Hintergründen der Tat wollte die Polizei am Abend noch keine Angaben machen. Bei der Suche nach den Tätern und den Tatwerkzeugen wurde auch ein Diensthund der Polizeidirektion Flensburg eingesetzt.
Während der Rettungsarbeiten, der Fahndung und der Spurensicherung musste die Autobahn 7 zwischen der dänischen Grenze und der Anschlussstelle Flensburg/Harrislee für vier Stunden voll gesperrt werden. Es bildete sich ein kilometerlanger Rückstau bei der Einreise nach Deutschland. Erst gegen 02:30 Uhr konnte die Sperrung der Autobahn wieder aufgehoben werden.
Die Kriminalpolizei Flensburg ermittelt wegen des Verdachts auf ein versuchtes Tötungsdelikt und bittet Zeugen und Hinweisgeber, sich zu melden. Tel: 0461 – 484 0.
von
Günter Schwarz – 09.05.2018