(Berlin) – Als Vorsitzende der größten Oppositionsfraktion im Bundestag durfte Alice Weidel für die AfD gestern zum ersten Mal die Generaldebatte im Bundestag eröffnen. Und ihre Rede sollte es, zumindest was die Polemik anbelangt, durchaus in sich haben. Im Anschluss ihrer geist- und substanzlosen Rede gegen bei uns im Land lebende Menschen erhielt Weidel zurecht einen Ordnungsruf vonseiten des Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble.

Der Autritt der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel erinnert doch sehr stark an die Auftritte der Reichstagsabgeordneten der NSDAP in den 1920er und beginnenden 1930er Jahre, bevor die Nazis im Frühjahr 1933 mit der manipulierten Reichstagswahl vom 05. März 1933 den Reichstag zu einem von der NSDAP beherrschten Einparteienparlament machten. Fortan trat die „Quasselbude“, wie die Nazis das Parlament nannten, nur noch selten zusammen, da der „Führer“ mittels des Ermächtigungsgesetzes ab dem 24. März 1933 diktatorisch regierte. Die letzte Sitzung des Reichstages fand am 26. April 1942 statt.

„Sie haben in Ihrer Rede unter anderem die Formulierung ,Kopftuchmädchen und sonstige Taugenichtse´ gebraucht. Damit diskriminieren Sie alle Frauen, die ein Kopftuch tragen. Dafür rufe ich Sie zur Ordnung“, erklärte Bundestagspräsident Schäuble.
Wortwörtlich hatte Weidel gesagt: „Burkas, Kopftuchmädchen, alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das
Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern.“
Wie sie nun auf Facebook erklärte, bezog sich das Taugenichtse nicht auf die „Kopftuchmädchen“, sondern lediglich auf die „Messermänner“. Das sei ihrer Meinung nach auch klar ersichtlich. Deshalb habe sie Einspruch gegen die Rüge eingelegt:

„Gestern wurde mir vom Bundestagspräsidenten ein Ordnungsruf erteilt. Gegen diesen habe ich Einspruch eingelegt. Warum? Mein Zitat wurde verkürzt und sinnentstellend ausgelegt.“ Ihre Rede wurde von Vertretern anderer Parteien zurecht mit Buh- und Pfuirufen beantwortet, denn die AfD zeigt im Bundestag unverblümt, wessen Geistes Kind sie ist – und möge das Land tunlichst davor bewahrt bleiben, jemals wieder von derartigen „Polit-Rabauken“ regiert zu werden!

von

Günter Schwarz – 17.05.2018