
Mehreren Feuerwachen mangelt es an Feuerwehrleuten
(Silkeborg) – Feuerwehren müssen nicht nur in Deutschland sondern auch in Dänemark kreativ denken, um neue Feuerwehrleute für die Besetzung ihrer Wachen zu rekrutieren. An mehreren Orten im Land fehlen Feuerwehrleute. Allein in Østjylland (Ostjütland) fehlt es auf 16 Feuerwachen an Feuerwehrleuten.
Einer der Orte, in denen Feuerwehrleute fehlen, ist die Stadt sowie die Region um Silkeborg, sagt der Einsatzleiter der Midtjysk Brand og Redning (Mitteljütland Brand- und Rettungsstelle), Jesper Hessel, der mühsam versucht, akut fehlendes Brandbekämpfungs- und Rettungspersonal durch freiwillige Feuerwehrmänner aufzufüllen. „Zum Beispiel brauchen wir in Fårvang etwa neun Feuerwehrleute, und in Silkeborg fehlen acht Männer“, sagt er.
Doch nicht nur den Feuerwachen in Silkeborg fehlt Personal. Auf der Halbinsel Djursland fehlen der Feuerwehr drei Feuerwehrleute, in Ebeltoft zwei Mann. Der Mangel an Feuerwehrleuten wird zum Teil durch die gute Konjunktur in Dänemark verursacht, glaubt Bereitschaftdirektor Kasper Søndergaard Dahl zu wissen, der für den Notfall- und Sicherheitsdienst in Djursland, Favrskov und Randers zuständig ist. „Je besser es in der dänischen Wirtschaft läuft, desto mehr Menschen sind in unseren Unternehmen beschäftigt. Das heißt, während ein Unternehmen in einer Rezession einen Mitarbeiter schon einmal für ein paar Stunden in der Produktion entbehren kann, ist es derzeit schwer, jemanden sogar im Brandfall zu bekommen, da alle Produktionen auf Hochtouren laufen“, sagt er.
Wenn man also Menschen motivieren möchte, sich freiwillig zur Feuerwehr zu melden, sollte man ganz anders denken, glaubt er. So hat sich der Rettungsdienst unter anderem an eine Wohnungsgenossenschaft in Grenaa gewandt, damit dort lebende Einsatzkräfte der Wehren ihre Lager- und Versammlungsräume nutzen können. „Die Häuser, die sie damit abdecken, befinden sich in einem Umkreis von fünf Minuten von der Feuerwache. Deshalb können sie uns tagsüber schnell helfen und die Bereitschaft übernehmen, Sie erreichen Brandstellen sehr zügig, sobald ein Alarm eingeht“, sagt er.
Kasper Søndahl fügt hinzu, dass Feuerwehrleute auch begonnen haben, ihre Mitarbeitertreffen in vor Ort befindliche Unternehmen zu organisieren und abzuhalten. „Es geht uns darum, mit den Unternehmen und den dortigen Mitarbeitern auf diese lockere und ungezwungene Weise in Kontakt zu treten, was besser ist, als wenn Behörden an sie herantreten. Wir würden gerne mit Unternehmen sprechen, um Leute zur Verfügung gestellt zu bekommen“, sagt er.
von
Günter Schwarz – 21.05.2018