Der vom dänischen Drost Henning Podebusk und den Hanse-Bürgermeistern Jakob Pleskow und Bertram Wulflam am 24. Mai 1370 ausgehandelte Friede von Stralsund zwischen der Kölner Konföderation und Kong Valdemar IV. von Dänemark beendet den „Zweiten Waldemarkrieg“ und markiert den Höhepunkt der Macht der Hanse im Ostseeraum.

Der Zweite Waldemarkrieg (auch „Zweiter Hansekrieg“ oder „Großer Hansekrieg“) war Teil der Auseinandersetzung zwischen Dänemark und einem Bund der Hansestädte in der Zeit zwischen August 1361 und Mai 1370.

Die Expansionspolitik des dänischen Königs Valdemar IV. (dänischer König von 1340 bis 1375) stand im Gegensatz zum wirtschaftspolitischen Machtanspruch der Hanse. Valdemar eroberte 1360 das drei Jahrzehnte zuvor an Schweden verlorene Skåne (Schonen) zurück und im Jahr darauf auch die Insel Gotland, so dass die wendischen Hansestädte ihre Handelsprivilegien bedroht sahen. Im September 1361 wurde Dänemark der Krieg erklärt, doch Valdemar konnte die militärische Auseinandersetzung, den sogenannten Ersten Valdemarkrieg, für sich entscheiden und die Hanse musste im Jahr 1365 den für sie ungünstigen Frieden von Vordingborg schließen.

In den folgenden Jahren wurde der hansische Handel durch Valdemar jedoch immer wieder stark eingeschränkt. Aus diesem Grund schlossen sich am 19. November 1367 siebenundfünfzig Hansestädte mit den niederländischen Städten Amsterdam, Brielle und Harderwijk zur Kölner Konföderation zusammen. Im Februar 1368 vereinbarte die Hanse ein Bündnis mit dem schwedischen König Albrecht III., norddeutschen und dänischen Adligen und erklärte Valdemar erneut den Krieg. In zahlreichen Briefen an benachbarte norddeutsche Fürstentümer, England sowie an den Papst rechtfertigte die Hanse ihr Vorgehen.

Die Operationen der hansischen Flotte begannen im April 1368 mit einem Angriff von 37 Schiffen und 2000 Mann auf København, welches am 2. Mai erobert und zerstört wurde. Im Sommer des Jahres eroberten schwedische und hansische Truppen die Provinz Skåne in Südschweden, welche im ersten Hanse-Dänemark-Krieg nach drei Jahrzehnten schwedischen Intermezzos wieder an Dänemark gefallen war. Sønderjylland (Südjütland) und Norwegen wurden ebenfalls besetzt, so dass Kong Valdemar IV. fliehen musste.

Helsingborg hielt als einzige Stadt den Attacken der Hanse stand und zwang die Belagerer unter dem Kommando von Bruno von Warendorp zu überwintern. Im Frühling 1369 begannen erneute Eroberungsversuche, doch erst im Spätsommer 1369 fiel die Stadt in die Hände der hansischen Truppen.

Ende November 1369 wurde zwischen Dänemark und der Hanse ein Waffenstillstand unterzeichnet, der in den Frieden von Stralsund mündete, welcher die Vorherrschaft der Hanse in der Ostsee bestätigte.

von

Günter Schwarz – 24.05.201