(Malmö) – Im schleswigschen Grenzland ist die deutsch-dänische Zusammenarbeit schon seit Jahrzehnten zu Hause. Und jetzt rücken durch die geplante feste Fehmarn-Verbindung auch die Metropolen an der Elbe und am Øresund enger zusammen. So hat sich Hamburgs neuer Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), der dem jetzigen Bundesfinanzminister Olaf Scholz im Amt nachfolgte, für eine erste Auslandsreise seiner Amtszeit nach København und Malmö entschieden und mit den beiden Bürgermeistern dieser Städte, Frank Jensen (Socialdemokraterne) aus København und Katrin Stjernfeldt Jammeh (Sveriges Socialdemokratiska Arbetareparti) aus Malmö, ein Kooperationsabkommen unterzeichnet.

„Eine feste Fehmarnbelt-Querung und eine gute Kooperation zwischen Norddeutschland und Skandinavien stärkt unsere Regionen“, sagte Peter Tschentscher am Montag auf den Fehmarnbelt-Tagen in Malmö. Und unterzeichnete derart überzeugt ein von langer Hand vorbereitetes Kooperationsabkommen.

Gemeinsam bilde man einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraum mit fast zehn Millionen Einwohnern. In der Metropolregion Hamburg, die sich von Dithmarschen und Ostholstein über Cuxhaven, den Heidekreis bis nach Ludwigslust-Parchim und Nordwest-Mecklenburg erstreckt, leben 5,3 Millionen Menschen. In der Metropolregion Hovedstaden København und Skåne (Schonen) mit Malmö sind es rund vier Millionen. Beide Regionen werden jetzt, so der Plan, enger als bisher zusammenarbeiten.

Die Erfahrungen mit der Øresund-Brücke hätten gezeigt, schreibt das „Greater Copenhagen & Skåne Committee“ in einer Pressemitteilung, dass feste Verbindungen über Landesgrenzen hinweg „das Wachstum in dem Gebiet stärken und diese Tendenz ist auch bei der Fehmarn-Verbindung zu erwarten“.

Für Tschentscher war es die erste Auslandsreise seiner Amtszeit. Dass es an den Øresund ging, ist kein Zufall – die feste Fehmarnbelt-Querung soll Hamburgs Position als Tor Skandinaviens nach Europa weiter stärken. Noch dieses Jahr will Schleswig-Holstein die Baugenehmigung erteilen, damit 2020 mit dem Bau begonnen werden kann. In zehn Jahren, 2028, soll der 18 Kilometer lange Tunnel dann fertig sein.

Die Fahrtzeit von Hamburg nach København soll sich durch das Bauwerk um mehr als zwei Stunden auf zweieinhalb Stunden verkürzen, und in drei Stunden wäre Malmö in Schweden erreicht.

von

Günter Schwarz – 30.05.2018