(København) – Heute wurde im Folketing über den Wildschweinzaun, der im Sommer an der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark errichtet werden soll, abgestimmt. Der etwa 1,5 m hohe Zaun soll vor der afrikanischen Schweinepest schützen, die von den Wildschweinen eingeschleppt werden könnte. Es wurde schon vorab damit gerechnet, dass eine Mehrheit für den Zaun stimmen wird, und so ist es gekommen.

In der letzten Abstimmungsrunde vor der Sommerpause im Folketing, wurde am heutigen Montagvormittag der Wildschweinzaun eine Realität. Verschiedene Untersuchungen müssen nun die letzten Details klären. Die drei Regierungsparteien, sowie die rechtsnationale und populistische Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) und die Socialdemokraterne haben am Montag im Parlament für den 70 Kilometer langen und 1,50 Meter hohen Wildschweinzaun an der deutsch-dänischen Grenze gestimmt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

Laut dem dänischen Umwelt- und Nahrungsmittelministerium wird der Zaun den täglichen Verkehr über die Grenze jedoch nicht behindern. Darüber hinaus werden kleine Durchgänge entlang der vielen Gehwege installiert, damit Wanderer auch die Grenze ungehindert passieren können.

Der Zaun soll den dänischen Schweineexport vor der afrikanischen Schweinepest beschützen. „Sollte die afrikanische Schweinepest Dänemark erreichen, dann müssen wir damit rechnen, dass unser jährlicher 11-Milliarden-Kronen-Export (1,48 Milliarden Euro) eingestellt wird“, erklärt Umwelt- und Nahrungsmittelminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre / Rechtsliberale Partei). Der Wildschweinzaun soll ihm zufolge die Tiere daran hindern, nach Dänemark zu kommen.

Verschiedene Untersuchungen müssen nun die letzten Details bezüglich der Natur- Umwelt- und Kulturverhältnisse klären. Der internationale Naturschutzbund WWF sieht den Zaun jedoch als Gefahr für seltene und bedrohte Arten, die sich durch den Bau nicht mehr frei bewegen können. Außerdem sei die Effektivität des Zauns nicht erwiesen, so der WWF. Der Umweltminister hielt dem jedoch entgegen, dass alle EU-Regeln beim Bau eingehalten würden.

von

Günter Schwarz – 04.06.2018