(Lübeck) – Nehmen sie einen der letzten beiden Termine wahr, um Giuseppe Verdis großartige Oper „Otello“ in der Dichtung von Arrigo Boito nach der Tragödie von William Shakespeare im „Großen Haus“ des Lübecker Theaters zu erleben!

Freitag, den 08.06.2018 um 19:30 Uhr

und

Sonntag, den 17.06.2018 um 18:00 Uhr

Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Eigentlich hatte Verdi sich nach „Aida“ zur Ruhe setzen wollen, doch Arrigo Boito gab ihm seinen Entwurf zu einem Libretto nach Shakespeares „Othello“ zu lesen und drängte den Maestro immer wieder, sich des Stoffes anzunehmen. Shakespeares Tragödie schrie geradezu nach einer Vertonung: Das emotionsgeladene Stück hatte eine derart erschütternde Wirkung, dass bei Aufführungen im 19. Jahrhundert, etwa bei dem großen Schauspieler und Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schröder, die Männer im Publikum in Ohnmacht fielen und schwangere Frauen niederkamen – weshalb Schröder in Hamburg den Schluss bewusst abänderte.

Boito, ebenso wie Verdi fasziniert von den Abgründen der menschlichen Seele, die sich bei Shakespeare auftun, schuf ein dramatisch wie psychologisch so vollendetes Libretto, dass Verdi nicht widerstehen konnte. Insbesondere die Gestalt des nihilistischen Jago zog ihn an, weshalb er zwischenzeitlich sogar mit dem Gedanken spielte, die Oper „Jago“ zu nennen. 1887 war es soweit: Nach sechzehnjähriger Schaffenspause trat Verdi wieder an die Öffentlichkeit und schrieb mit diesem Drama über Vertrauen, Hass und zerstörerische Liebe eines der ergreifendsten Werke der Opernliteratur, dass am 05. Februar 1887 an der Mailänder Scala seine Premiere feierte.

Otello hat sich seinen Platz in der Gesellschaft hart erkämpfen müssen. Durch seine Verdienste hat er es zu Amt und Würden gebracht, aber in den Augen der meisten bleibt er trotzdem ein Außenseiter. Nur seine Frau Desdemona hat Mitleid wegen allem, was er durchgemacht hat, und liebt ihn ohne jeden Vorbehalt. Das Glück dieser absoluten Liebe ist für Otello kaum zu fassen, doch letztlich zerbricht es an seinem tief verwurzelten Misstrauen und dem Neid seiner Umgebung: Jago, der Otello vernichten will, schürt dessen Argwohn und überzeugt ihn davon, dass Desdemona ein Verhältnis mit dem jungen, aufstrebenden Cassio hat. Rasend vor Eifersucht bringt Otello seine Frau um. Als Jagos Intrige aufgedeckt wird und Otello seinen Irrtum erkennt, bleibt ihm in seiner Verzweiflung nur noch Selbstmord.

Besetzung

       Leitung:

          –  Musikalische Leitung Andreas Wolf
          –  Inszenierung Bernd Reiner Krieger
          –  Bühne Momme Röhrbein
          –  Kostüme Angelika Rieck
          –  Choreographie Katja Grzam
          –  Kampfchoreographie Fabian Broermann
          –  Chor Jan-Michael Krüger
          –  Dramaturgie Dr. Fedora Wesseler

       Mit:

          –  Otello: Marius Vlad
          –  Jago: Michele Kalmandy (08.06.), Gerard Quinn (17.06)
          –  Cassio: Juraj Holly
          –  Rodrigo: Hojong Song
          –  Ludovico: Minhong An
          –  Montano: Taras Konoshchenko
          –  Herold: Yong-Ho Choi / Lucas Kunze
          –  Desdemona Maria Fernanda Castillo
          –  Emilia: Julia Grote
          –  Tänzerin: Katja Grzam

          –  Chor und Extrachor des Theaters Lübeck

          –  Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Eintritt je Platzgruppe von 14,00 bis 51,00 Euro

von

Günter Schwarz – 06.06.2018