Das Tagebuch der Anne Frank gehört sicherlich zu den berühmtesten privaten Aufzeichnungen der Weltliteratur. Sicher war dies von der jungen Autorin nicht beabsichtigt. Sie dokumentierte vielmehr die Ereignisse ihres viel zu kurzen Lebens.

Ohne den Hintergrund dieser tragischen Geschichte, hielt auch meine Großmutter mich an, Tagebuch zu führen. Meist anläßlich irgendwelcher Reisen… wo dann auch Post- oder Eintrittskarten unter die jeweiligen Einträge geklebt wurden. Eine schöne Erinnerung. Sehr viel später hielt uns auch einer meiner Klassenlehrer dazu an, während einer Klassenfahrt Tagebuch zu führen. Mit mehr oder weniger denselben Argumenten wie zuvor meine Großmutter.

Nun, knapp 40 Jahre später schreibe ich tatsächlich auch wieder Tagebuch… nicht jeden Tag und auch nicht mehr in einem Heft, sondern auf einer App. In Verbindung mit vielen anderen Dingen ist es allerdings ganz schön, hin und wieder in der Vergangenheit zu blättern. Viele Menschen werden dieses Gefühl kennen, wenn sie sich die Zeitleiste ihrer Sozialen Medien ansehen. Facebook und Instagram erlauben es auch, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.

Wer gern schreibt und liest, wird dabei mit einem „echten“ Tagebuch sicherlich mehr Freude haben. Je nachdem, welche Lebensgeschichte man beschreitet, wäre so ein Tagebuch auch ein Vermächtnis. Sei es für die eigenen Kinder; oder aber wie bei Anne Frank für folgende Generationen. Ich selbst schreibe von meiner Sicht auf die Welt… von angenehmen Erlebnissen; manchmal von Schlechtem. Es muss nicht immer „große“ Literatur sein. Der wohl bekannteste Tagebucheintrag des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozarts besagt: „Heute ist nichts passiert – war auch schön.“

In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern: Viel Spaß beim Schreiben und hoffentlich viele interessante Erlebnisse, die man sich schriftlich erhalten und in Erinnerung behalten möchte.

Michael Schwarz, 23. Juni 2018