(Flensburg) – Im Fall des getöteten Mert Can A. hat das Flensburger Landgericht heute Vormittag zwei junge Männer wegen gemeinschaftlichen Mordes verurteilt: Der 20-jährige Haupttäter, der nach Überzeugung des Landgerichts die tödlichen Stiche gesetzt hatte, muss für neun Jahre ins Gefängnis, sein gleichaltriger Komplize für sechseinhalb Jahre.

Der Fall hat in Flensburg in den vergangenen 14 Monaten für großes Aufsehen gesorgt. Der 20-jährige Mert Can A. wurde Ostern 2017 nachts aus dem Bett geklingelt und vor seiner Haustür mit einem Butterflymesser getötet.

Dem Urteil ist ein umfangreicher Prozess vorausgegangen, bei dem mehr als 40 Zeugen angehört worden waren. Die Staatsanwaltschaft forderte zehn beziehungsweise fünf Jahre Haft nach Jugendstrafrecht. Die Höchststrafe im Jugendstrafrecht für Heranwachsende beträgt 15 Jahre. Die Verteidiger des Angeklagten plädierten auf Freispruch, weil sie der Ansicht waren, eine Täterschaft sei nicht mit letzter Sicherheit nachweisbar.

von

Günter Schwarz – 06.07.2018