(London) – Angelique Kerber steht zum zweiten Mal in ihrer Tennis-Karriere im Wimbledon-Finale. Die Kielerin setzte sich am Donnerstagnachmittag gegen die Lettin Jelena Ostapenko überraschend deutlich mit 6:3, 6:3 durch. Im Endspiel trifft Kerber auf Serena Williams, die mit ihrem 6:2, 6:4-Erfolg gegen die Bad Oldesloerin Julia Görges das erste deutsche Finalduell seit 1931 verhinderte. Gegen ihre Endspielgegnerin am Samstag, die siebenfache Wimbledon-Siegerin aus den USA, hatte Kerber 2016 bei dem Rasenklassiker in Wimbledon das Endspiel in zwei Sätzen verloren.

Dieses Mal scheint Kerber aber für das Finale gut gerüstet zu sein. Wie schon in ihren vorigen Matches auf dem „heiligen Rasen“ zeigte die 30-Jährige eine sehr konzentrierte Leistung. Sie war ihrer neun Jahre jüngeren Kontrahentin insbesondere beim Aufschlag und dem Grundlinienspiel klar überlegen. Zudem profitierte Kerber von vielen unerzwungenen Fehlern ihrer sehr nervös wirkenden Gegnerin.

Nach lediglich 68 Minuten war der Erfolg der Schleswig-Holsteinerin perfekt. „Es war ein hartes Match, Jelena kämpft immer bis zum letzten Punkt. Den musst du gewinnen, anders geht es nicht. Ich bin wirklich glücklich und stolz, hier wieder im Finale zu stehen. Das war mein Traum, seitdem ich ein Kind war“, erklärte die 30-Jährige.

Wie Ostapenko gegen Kerber war auch Görges gegen Williams beinahe chancenlos. Schon in ihrem ersten Aufschlagspiel musste sie einen Breakball abwehren. Zwar hielt sie dann gegen die US-Amerikanerin eine Weile gut mit, doch mit dem Break zum 4:2 gelang Williams die Vorentscheidung. Nach 33 Minuten hatte sie den ersten Satz mit 6:2 für sich entschieden.

Fast identisch verlief der zweite Satz. Fünf Spiele lang war es ein ausgeglichenes Duell, dann schaffte Williams wieder das Break zum 4:2 – besonders bitter aus Görges-Sicht, ihr Stopp-Ball touchierte das Netz und prallte von dort ins Feld zurück. Die Bad Oldesloerin kämpfte aber unverdrossen weiter und schaffte das Re-Break zum 4:5. Doch es reichte nicht mehr, Williams nahm der 29-Jährigen erneut den Aufschlag ab und gewann nach etwas mehr als einer Stunde das Match.

So bleibt für Julia Görges zumindest der Trost, dass sie ab Montag als Zehnte wieder in den Top Ten der Weltrangliste steht.

von

Günter Schwarz – 12.07.2018