In der Schlacht bei Bornhöved wird der dänische König, Kong Valdemar II., von Adolf IV. von Schauenburg und Holstein am 22. Juli 1227 geschlagen und muss Holstein aufgeben.

Nachdem der Welfenherzog Heinrich der Löwe im zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts die Herrschaft über seine Herzogtümer Sachsen und Bayern stückweise verloren hatte, entstand im Norden des Heiligen Römischen Reiches ein machtpolitisches Vakuum. In diesen Freiraum drängten der Schauenburger Graf Adolf III., der in seine ehemaligen Grafschaften zurückkehrte, sowie die Dänen unter Kong Knud VI. bzw. unter dessen Nachfolger Kong Valdemar II.

Kong Valdemar II. rüstete noch 1226 ein riesiges Heer aus und holte sich 1226 Rendsburg zurück. Dann besiegte er die Dithmarscher und zwang sie, ihm Waffendienste (Heeresfolge) zu leisten. Im Siegesrausch zog er nun gegen die Grafschaft Holstein um Graf Adolf IV. zu vertreiben. Dazu nahm er Itzehoe ein und belagerte Segeberg, wo Valdemars Neffe, der Herzog Otto von Lüneburg mit seiner Streitmacht zu ihm stieß.


Darstellung der Schlacht in der Sächsischen Weltchronik (Manuskript aus dem 14. Jahrhundert)
Am 22. Juli 1227 kam es dann zu einer militärische Auseinandersetzung zwischen dem Königreich Dänemark unter Valdemar II. und einer norddeutschen Koalition, die als Schlacht bei Bornhöved in die Geschichtsbücher einging. Zur norddeutschen Koalition zählten der Erzbischof von Bremen, Herzog Albrecht von Sachsen, die Grafen Adolf von Holstein und Heinrich von Schwerin, die wendischen Herren sowie ein Lübecker Aufgebot.

Der seit dem Sturz Heinrichs des Löwen auf der kimbrischen Halbinsel schwelende Konflikt um die Herrschaft über die Gebiete zwischen Elbe und Eider wurde in der Schlacht von Bornhöved entschieden.

Die Niederlage Valdemars II. bei Bornhöved bedeutete zunächst einmal das Ende der dänischen Hegemonialstellung im Norden und ein Scheitern der großdänischen Pläne. Dem norddeutschen Adel und den norddeutschen Städten ermöglichte der Sieg hingegen einen unentwegten Ausbau ihres Wirkungs-, Handels- und Machtbereiches. So war es der Sieg von Bornhöved, der die Voraussetzungen für die staatsrechtliche Vereinigung Schleswigs und Holsteins im Jahr1460, den Aufstieg Lübecks zur führenden Hansestadt sowie die Herausbildung des deutschen Ordensstaates schuf.

Wenn Touristen oder an Geschichte interessierte Besucher die Gemeinde Bornhöved heute besuchen, möchten viele gerne wissen, wo denn nun die Schlacht von 1227 tatsächlich stattgefunden hat. Nicht die von 798 oder 1813, sondern die, an der entschieden wurde, wo die künftige Grenze Deutschlands zu Dänemark verlief, an der Elbe oder eben an der Eider. Leider kann man das Feld nicht genau bestimmen, denn keine der historischen Quellen gibt hierüber Auskunft.

ganz kurz heißt es in der Sächsischen Weltchronik angehängten Zeittafel: „Van goddes bord over 1000 unde 200 unde 27 jar ward de strit to bornhoevede twischen de Denen unde den Dudischen.“

Wenn man aber die topographischen Begebenheiten rund um Bornhöved sich genauer veranschaulicht, kann man das Gebiet doch schon ziemlich gut eingrenzen. Zog man vom Süden nach Norden hin und überwand die Hindernisse welche die Seen in der Umgebung Segebergs, der große Wald Travena (silva Travena) und die Trave mit ihren sumpfigen Wiesen boten, dann weiter bei Daldorf durch den lang gestreckten Moorgürtel zwischen Rickling und Tensfeld vorrückte, so fand man bei Bornhöved zum ersten Mal eine große freie Ebene, die sich für einen Kampfplatz eignete, insbesondere auch für die Reiterheere.

An den Grenzen dieser Ebene findet man drei Namen, an dem mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ort dieser Schlacht festgemacht werden kann. Dodenbrook, Fiendsmoor und Königsbarg. Der mündlichen Überlieferung nach, sollen in beiden ersteren Orten eine Unzahl von Kriegern ihr Grab gefunden haben, weiterhin berichtet die Überlieferung vom Königsbarg, einem hohen Hünengrab, dass der dänische König von dort aus sein Heer befehligte. Mithin ist es durchaus möglich, dass die große Schlacht von 1227 zwischen Dodenbrook, Fiendsmoor und Königsbarg stattgefunden hat.

von

Günter Schwarz – 22.07.2018