(København) – Ein dänisches Gericht hat den muslimischen Imam Mundhir Abdallah angeklagt, weil er in einer Freitagspredigt am 31. März den Mord an Juden befürwortet haben soll. „Es handelt sich um rüde Aussagen und ich denke, es ist ganz richtig, dass das Gericht die Möglichkeit bekommt, diesen Fall zu beurteilen“, erklärte am Dienstag Vizestaatsanwältin Eva Rønne vom Byrettet København (Stadtgericht København). Die Moschee in København Stadtteil Nørrebro hatte ein Video der Predigt erst jetzt im Internet veröffentlicht.

Ein Imam predigte in København das Töten von Juden und wurde deswegen bei der Polizei angezeigt. Frisch veröffentlichte Aufnahmen vom betreffenden Freitagsgebet in der Al Faruq Moschee in Nørrebro zeigen, wie Imam Mundhir Abdallah eine kontroverse Predigt gibt. Allerdings scheint niemand der „gläubigen“ Muslime etwas an den Ansichten des Imams auszusetzen zu haben.

Ein TV 2 Reporter sprach mit mehreren Moslems, die in die Moschee in Heimdalsgade in Nørrebro gehen. In den zwei Stunden, die er in der Moschee verbrachte, fand er nicht eine Person, die sich klar von den Aussagen des Imams distanziert hätte. Der Student Bayan Hasan sagte sogar: „Ich denke, er tut ja niemandem was.“

Die jüdische Gemeinde Dänemarks hat den Prediger inzwischen angezeigt. Und auch aus allen Teilen des politischen Spektrums gab es heute Verurteilungen und Aufrufe, radikale Prediger des Landes zu verweisen.

Einwanderungs- und Integrationsminister Inger Støjberg (Venstre / Rechtsliberale Partei) rief die Moscheegemeinde dazu auf, sich klar dagegen zu positionieren. Die Ministerin sagte zu TV 2: „Wäre das in einer dänischen Volkskirche passiert, dann wären die Gemeindemitglieder aufgestanden und hätten protestiert.“

Imam Mundhir Abdalla selbst lebt im Libanon, steht in Verbindung mit Hizb-ut-Tahrir und reist offenbar weiterhin durch die Welt, um seine Hassbotschaften zu verbreiten. Anhänger wird er wohl in jedem Land finden, die seine Predigten in Taten umwandeln werden.

Der Imam dürfe zwar religiöse Schriften wie den Koran zitieren, aber es sei strafbar, wenn damit der Mord an einer Bevölkerungsgruppe gebilligt werde. Er dürfe sich die Worte auch nicht zu eigen machen, erklärte Staatsanwältin Rønne.

In Dänemark gibt es erst seit Januar 2017 ein Gesetz, nach dem Hasspredigern bis zu drei Jahre Gefängnis drohen.

von

Günter Schwarz – 26.07.2018