(Hamburg) – Die „Operation Gomorrha“ war der militärische Codename für eine Serie von Luftangriffen, die vom Bomber Command der Royal Air Force (RAF) und der Eighth Air Force der USAAF im Luftkrieg des Zweiten Weltkriegs vom 24. Juli bis 3. August 1943 mit 3.000 Flugzeugen auf Hamburg ausgeführt wurden. Es waren die bis dahin schwersten Bombenangriffe in der Geschichte des Luftkrieges. Begünstigt durch besondere Witterungsbedingungen entfachten die Flächenbombardements insbesondere in den östlichen Stadtteilen Hamburgs und im Hafen einen verheerenden Feuersturm, dem schätzungsweise 34.000 bis 35.000 Menschen zum Opfer fielen.

An diesen Tagen wird aber nicht nur der Opfer der „Operation Gomorrha“, sondern auch der Opfer von Bombardierungen der Alliierten in Lübeck und Rostock, Köln, Dresden und weiteren Städten in Deutschland gedacht. Das Gedenken gelte auch den Opfern deutscher Luftangriffe auf Coventry, Rotterdam, Belgrad, Warschau und auf viele andere Städte in Europa, in Polen, Russland, Frankreich, Großbritannien und anderen Ländern, die schließlich zu den Angriffen der Alliierten auf deutsche Stöädte führte.

Die nationalsozialistische Zivilisationszerstörung dient für immer als Mahnung und Aufforderung, sich noch heute für Demokratie und Menschenrechte sowie für die freiheitlich demokratische Grundordnung starkzumachen. Es ist die eigene historische Verantwortung der Deutschen für den Schrecken des Zweiten Weltkrieges, der sich in den Sommertagen des Jahres 1943 mit der „Operation Gomorrha“ in besonderer Härte gegen die Freie und Hansestadt Hamburg gerichtet hat.

Zu erinnern ist der Schmerz, die Verzweiflung und die Todesnot der Opfer. Somit ist es wichtig, im Friedensmahnmal der zerbomten Kirche St. Nikolai in Hamburgs Zentrum ein sichtbares Zeichen für diese Erinnerungskultur zu erhalten. Es gelte, sich immer wieder dafür einzusetzen, dass nie wieder Gotteshäuser und Wohnhäuser zerbombt werden und nie wieder Menschen im Feuersturm zu Asche werden.

Blicke auf Syrien, auf den Osten der Ukraine, auf Afghanistan und auf andere Kriegsgebiete zeigen, dass diese Mahnung immer wieder nicht gehört wird. Umso dringlicher ist es, gemeinsam mit Menschen aller Nationen und Religionen zu betonen, dass Krieg nach Gottes Willen nicht sein darf.

von

Günter Schwarz – 28.07.2018