Am 06. August 1984 stimmten 53 Prozent der dänischen TV-Zuschauer dafür, den „Svane“ (Schwan) zum Nationalvogel Dänemarks zu erklären.

Schwäne gehören zur Gruppe von echten Entenküken (die Gattung Cygnus und Coscoroba) und bilden zusammen mit den Gänsen die Unterfamilie der Schwäne und Gänse. Das Wort Schwan ist sehr alt, da bereits im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen diese Vögel als „Swan“ bezeichnet wurden, was auch identisch mit dem englischen Wort für Schwan ist. Der Name leitet sich vermutlich von dem indogermanischen Wort „Suen“ ab, das für rauschen und tönen steht und ein Hinweis auf die auffallenden Fluggeräusche dieser Vögel ist.

Schwäne haben einen hohen Symbolwert. Der Schwan wird heute als Nationalvogel Dänemarks bezeichnet, und Schwäne werden ebenfalls als Symbole für die nordischen Länder Skandinaviens verwendet, ebenso wie der Name des Umweltzeichens „Svanen“. Auch findet man in Dänemark zahlreiche Aotheken, die den Namen „Svanen-Apotek” tragen.

Schwäne haben oft die menschliche Fantasie beflügelt: Davon zeugt nicht nur der Mythos von den Königreichen Leda, vom Schwan verschlungen, der viele Kunstmaler im Laufe der Zeit inspirierte, oder der Schwanengesang, sondern auch Märchen wie „Den grimme Ælling” Das hässliche Entlein vom dänischen Märchenschriftsteller Hans Christian Andersen geben davon Kunde. In diesem Märchen versinnbildlicht der Schwan u. a. Reifung und Vollendung, er wird in der Kunst und Literatur aber auch als Allegorie für Reinheit gebraucht.

Zu nennen wäre im Zusammenhang der Fantasie aber auch etwa der Schwanenritter Lohengrin bei Richard Wagner, dessen Nachen von einem Schwan gezogen wird. In der Prosa-Edda wird erwähnt, dass zwei Schwäne im heiligen Urdbrunnen schwimmen. Die irische Mythologie verwendet in ihrer Symbolik sehr häufig Schwäne. Und nicht zu vergessen sei das berühmte Ballett „Schwanensee” zur Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski und dem Libretto von Wladimir Petrowitsch Begitschew nach dem bekannten Märchenmotiv des „Schwanenmädchens” oder auch der „Schwanenjungfrau”. Mit dem feurigen Schwanenlied in der szenischen Kantate „Carmina Burana“von Carl Orff hat der Vogel einen Platz in der klassischen Musik erobert.

Übrigens werden die Kinder des Schwans nur „Swanunger” (Schwanenjunge) genannt, obwohl hausgemachte Phrasen wie zum Beispiel der Begriff „Svælling“ (Schwellung) auftreten können. Im Gegensatz zu 97% der Vogelarten ist der männliche Schwan mit einem Penis ausgestattet.

von

Günter Schwarz – 06.08.2018