(København) – In Dänemark ist eine neue Diskussion um die Strafen für Verstöße gegen das Burka-Verbot entbrannt. Der französisch-algerische Geschäftsmann Rachid Nekkaz kündigte an, alle Bußgelder zu übernehmen, die wegen des am 1. August im Königreich in Kraft getretenen Verschleierungsverbots verhängt würden.

Am vergangenen Freitag, den 03. August 2018, war in Dänemark die erste Niqab tragende Frau in einem Einkaufszentrum in Horsholm in der nordöstlichen Region von Nordsjaelland (Nordseeland) angetroffen und aufgefordert worden, das Kleidungsstück abzulegen oder das Einkaufzentrum unverzüglich zu verlassen und eine Geldbuße in Höhe von 1.000 Kronen (134 Euro) zu zahlen. (SH-UgeAvisen berichtete) Die Frau lehnte das Ablegen der Niqib ab und wird deshalb mit der Geldbuße belegt. Wird eine Frau mehr als dreimal mit Gesichtsschleier erwischt, steigt das Bußgeld bis auf das Zehnfache an.

Die konservative dänische Regierungspartei Venstre (Rechtsliberale Partei) und die rechtspopulistische und ausländerfeindliche Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) kritisierten am Dienstag, damit untergrabe der Geschäftsmann die dänische Rechtsprechung. Sie forderten die Regierung auf, statt der Geldstrafen über „milde“ Gefängnisstrafen oder gemeinnützige Arbeit nachzudenken. „Man kann vielleicht Bußgelder für andere bezahlen, aber man kann nicht für andere einsitzen oder soziale Dienste verrichten“, sagte der integrationspolitische Sprecher der Dansk Folkeparti.

Nekkaz sagte der Tagreszeitung „Berlingske“, er wolle am 11. September nach København kommen, um das Geld zu zahlen. Der Millionär hat nach eigenen Angaben in unterschiedlichen Ländern bereits mehr als 1.500 Bußgelder für Frauen mit Gesichtsschleiern übernommen.

von

Günter Schwarz – 09.08.2018