
Sommerhitze sorgt für dänische Tourismusrekorde
Die Dürre der vergangenen Wochen und Monate hatte für einige negative Folgen – besonders für die Landwirtschaft und Teichwirte – aber die Hitze hatte auch positive Auswirkungen – vor allem im Tourismus, der einen spürbaren Aufschwung erfahren hat.
Es war dieses Jahr heiß in Dänemark. Sehr heiß! Das ist der Grund, warum der dänische Tourismus in der ersten Hälfte des Jahres 2018 einen neuen Rekord für Übernachtungen erzielt hat. 20,6 Millionen Übernachtungen wurden gezählt, und das sind 0,6 Millionen mehr als im bisherigen Rekordjahr von 2017, schreibt ds Wirtschaftsmagazin „dibusiness.dk“. „Wir haben im ersten Halbjahr ein Wachstum der ausländischen Touristen um 4,5 Prozent verzeichnet, was vor allem auf den schönen und langen Sommer in diesem Jahr zurückzuführen ist“, sagt Tourismusmanager, Sune K. Jensen, vom dänischen Tourimusverband.
Ausländer brachten es auf 9,8 Millionen Übernachtungen unter dänischen Bettdecken. Dies bedeutet nach Berechnungen des Verbandes, dass der Tourismus in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 8 Milliarden Kronen (1,07 Milliarden Euro) erwirtschaftet hat, die ausländische Gäste im Land gelassen haben.
Das ist auch bei den Ferienanlagenbesitzern von „Enjoy Resorts“ zu spüren. „Wir haben im Juli Rekordumsätze erzielt, und wir erwarten dasselbe im August. Das warme Wetter hatte einen großen Einfluss auf die Anzahl der Besucher, die die Kurve aus dem letzten regnerischen Sommer gekriegt haben. Und die sonnigen Tage haben wirklich dazu beigetragen, Dänemark international nach vorn zu bringen“, sagt Martin Iversen, Geschäftsführer von „Enjoy Resorts“.
Er freut sich aber auch, dass einige Dänen auch beschlossen haben, zu Hause zu bleiben und den Urlaub im Land zu verbringen. „Die Hitze hat uns sicherlich eine größere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber bevorzugten Reisezielen wie Spanien beschert“, sagt Martin Iversen.
Trotz der Bilanz ist Sune K. Jensen mit den Zahlen nicht ganz zufrieden. Dänemark ist noch nicht so weit mit der Tourismuswirtschaft wie unsere Nachbarländer. „Tatsächlich haben wir Marktanteile an Länder um uns herum verloren. Nur in der ersten Hälfte des Jahres 2018 hat Dänemark meiner Einschätzung nach 1 Milliarde ,verschenkt‘. In der ersten Jahreshälfte konnten Holland und Schweden mehr Touristen anlocken als wir „, sagt de Manager.
Daher ist er der Meinung, dass es wichtig war, dass die Christiansborg Politiker mit der politischen Einigung im Mai übereingekommen sind, öffentliche Bemühungen zur Förderung des Tourismus zu modernisieren, betont er. „Dadurch können wir mehr kaufkräftige Touristen für das Land gewinnen und dem dänischen Tourismus somit einen notwendigen Schub geben, damit wir besser mit den Ländern um uns herum konkurrieren können“, sagt Sune K. Jensen gegenüber „dibusiness.dk“.
von
Günter Schwarz – 11.08.2018