(København ) – Um Scheinehen künftig besser zu verhindern, soll laut Sozialministerin Mai Mercado eine Sondereinheit eingerichtet und möglichst zentral stationiert werden. Sie hält Odense für den perfekten Standort zur Überwachung des Heiratstourismuses.

Ehen, die geschlossen werden, um Nicht-EU-Bürgern Zugang zu EU-Ländern zu ermöglichen, sollen durch eine Sondereinheit verhindert werden. Laut der Reichspolizei wird die einfache Möglichkeit, in Dänemark zu heiraten, nämlich vermehrt ausgenutzt, um Menschen legal durch die „Hintertür der Ehe“ in EU-Länder einzuschmuggeln. Hinter den arrangierten Hochzeiten stünden oft organisierte Banden, heißt es von der Polizei.

Die Sondereinheit soll in Odense stationiert werden und 35 Mitarbeiter umfassen. „Pro-Forma-Ehen müssen gestoppt werden. Um sie effektiv aufdecken zu können, muss die Kompetenz gebündelt und zentral platziert werden. Egal in welcher Kommune eine arrangierte Ehe eingegangen werden soll. Das Wissen, um das zu verhindern, muss an einer Stelle gesammelt sein”, sagte Sozialministerin Mai Mercado (Det Konservative Folkeparti).

Sie hält Odense für den richtigen Standort für die Sondereinheit, weil dort Personal zugänglich und zentral von den hauptsächlich von Heiratsschwindlern bevorzugten Kommunen Ærø, Tønder, Sønderborg, Langeland, Fanø sowie København und Frederiksberg gelegen sei.

Die Bürgermeister der Kommunen Sønderburg, Tønder, Ærø, Fanø und Langeland sehen das jedoch anders. Sie meinen, das diese Aufgabe bei den Kommunen liegen und nicht von einer zentralen Stelle überwacht werden sollte.

von

Günter Schwarz – 14.08.2018