(Guldborgsund) – Dem Wunsch des zu lebenslanger Haft verurteilten Mörders an der schwedischen Journalistin Kim Wall wird entsprochen, in ein anderes Gefängnis verlegt zu werden. Das bestätigte seine Anwältin Betina Hald Engmark gegenüber dem TV-Sender TV2.

Peter Madsen hatte um eine Verlegung gebeten, nachdem er in der letzten Woche im Gefängnis von Storstrøm in der Kommune Guldborgsund, in das er nach seiner Verurteilung gebracht worden war, von einem jungen Mithäftling angegriffen und geschlagen worden war. (SH-UgeAvisen berichtete)

„Ich wurde gestern darüber informiert, dass jetzt eine Entscheidung über die Verlegung meines Mandanten getroffen wurde. Es wird passieren, sobald eine Zelle für ihn zur Verfügung stehen wird“, schrieb die Anwältin Betina Hald Engmark in einer SMS an die Boulevard-Zeitung „BT“.

Peter Madsen wurde im Frühjahr, am 25. April 2018, zu einer lebeslangen Haftstrafe verurteilt, weil er die schwedische Journalistin Kim Wall in seinem U-Boot Nautilus misshandelt, getötet und ihre Leiche zerstückelt über Bord geworfen hatte.

In der vergangenen Woche wurde Peter Madsen von einem 18-jährigen Mann im Gefängnis angegriffen, und er erhielt einen Schlag ins Gesicht. Madsen wurde dabei nicht ernsthaft verletzt, und die zuständige Sydsjællands og Lolland-Falsters Politi (Südseeland und Lolland-Falster Polizei) hielt den Zwischenfall ebenfalls nicht für weiter erwähnenswert.

Im Falle eines groben und schweren Angriffs wird normalerweise ein Staatsanwalt die isolierte Inhaftierung des Angreifers anordnen, was jedoch im Zusammenhang mit dem Angriff auf Peter Madsen nicht geschah.

Nach dem Angriff, so erzählte es Betina Hald Engmark in mehreren Medien, dass sie sich intensiv darum bemüht hat, um für Peter Madsen die Verlegung in ein anderes Gefängnis zu erreichen. Der Wunsch von Peter Madsen und seiner Anwältin ist eine Überführung in das Herstedvester Gefängnis – früher bekannt als Herstedvester Institute – das eine spezialisierte Einrichtung mit Erfahrung u. a. in der Behandlung von Sexualstraftätern und gefährlichen Kriminellen ist.

Das Gefängnis von Herstedvester gilt auch als sicherer Ort für Personen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt wurden, und dort sitzen Gefangene aus dem ganzen Land, die wegen Vergewaltigung und Pädophilie verurteilt wurden.

Peter Madsen hatte keine Berufung gegen den Schuldspruch des Byrettets København (Stadtgericht Kopenhagen) eingelegt, aber er will das Strafmaß der lebenslangen Freiheitsstrafe vor der nächsthöheren Instanz des Østre Landsrettets (Landgericht Ost) überprüfen lasseen. Darüber wird das Gericht an drei Verhandlungstagen im September entscheiden.

von

Günter Schwarz – 17.08.2018