An den Ostseestränden in Schleswig-Holstein ist es zurzeit gefährlich, ins Wasser zu gehen. Allein in Travemünde mussten an einem Tag 120 Badegäste behandelt werden. Tückisch: Selbst wenn die Tiere nicht zu sehen sind, droht Nesselgefahr. Auch schon der Kontakt mit einzelnen Zellen der rötlichen Quallen kann gefährlich sein.

Vor Feuerquallen in der Lübecker Bucht hat die zuständige Behörde in Schleswig-Holstein gewarnt. Hunderte von Badegästen hatten an den Stränden zwischen Timmendorfer Strand und Haffkrug in den vergangenen Tagen über Beschwerden geklagt – nun sprach der Kreis Ostholstein eine Warnung aus. An den Stränden von Lübeck-Travemünde hat die DLRG am Donnerstag erst die gelbe und dann sogar die rote Flagge gehisst: Gelb warnt vor Gefahren beim Baden, Rot bedeutet Badeverbot.

An den Stränden von Lübeck-Travemünde hat die DLRG ihre höchste Warnstufe ausgerufen. Dort warnen seit Donnerstag rote Flaggen davor, ins Wasser zu gehen. Aktuell seien zwar keine Quallen zu sehen, aber abgerissene Tentakel der Tiere mit aktiven Nesselzellen trieben noch im Wasser, sagte der Wachführer der DLRG-Hauptwache Travemünde, Jan Cramer.

Am Donnerstag hatten DLRG-Rettungsschwimmer in Travemünde etwa 120 Badegästen nach Kontakt mit Feuerquallen Erste Hilfe leisten müssen. An den Stränden weiter nördlich zwischen Timmendorfer Strand und Scharbeutz hatten weitere 600 Badegäste über Beschwerden geklagt, nachdem sie mit den Nesseltieren in Berührung gekommen waren.

Als Grund für die Vermehrung gilt der hohe Nährstoffeintrag, der das Planktonwachstum und damit auch die Vermehrung der Quallen fördert. Die Erwärmung der Ostsee infolge des Klimawandels begünstigt nach Ansicht von Wissenschaftlern ebenfalls das Quallenwachstum.

von

Günter Schwarz – 17.08.2018