(Kiel) – Das Land Schleswig-Holstein hat sich entschieden, die alte dänische Valdemarmuren (Waldemarsmauer) innerhalb der Verteidigungsanlage des Danewerks renovieren zu lassen und hat dafür finanzielle Mittel bewilligt.

Die durch Kong Valdemar I. um 1160 erbaute Backsteinmauer gilt innerhalb des gesamten Danewerks als das größte archäologische Denkmal Nordeuropas und zugleich als dänisches Nationaldenkmal. Die Valdemarmuren ist jedoch nur auf einer Länge von ca. 14 km an der breiten südlichen Front des Danewerks nachgewiesen.

Back- oder Ziegelsteine waren als Baumaterial damals ein Novum in Nordeuropa und ihre Verwendung am Danewerk ist daher als Ausdruck großer politischer und militärischer Macht zu sehen. Die Mauer war ursprünglich 4-5 Meter hoch und 2 Meter dick. Das Mauerwerk, das vermutlich mit einem vorkragenden, hölzernen Wehrgang ausgestattet war, wurde durch einen rückwärtig liegenden Erdwall von 18 Meter Breite und 4 Meter Höhe verstärkt. Stützpfeiler gaben der Mauer zusätzliche Stabilität. Die Befestigungsanlage, welche insgesamt ungefähr 100 Meter breit war, wurde durch einen Absatz (Berme), einen etwa 2 Meter tiefen und 22 Meter breiten Graben sowie einen Vorwall ergänzt.

Die Valdemarsmuren gehört zu der Verteidigungsanlage des Danewerks. Die Dänen bauten die Anlage, um germanische und slawische Feinde von Süden her von ihren Grenzen fernzuhalten. Kong Valdemar war gezwungen, die slawischen Abodriten abzuwehren, und von 1162 bis 1181 musste er sich mehrfach gegen die drohende Unterwerfung einer deutschen Lehnsherrschaft erwehren.

Die machtpolitische Bedeutung der Mauer wird besonders durch zwei Inschriften am Grab Valdemars I. sowie in der zeitgleichen dänischen Geschichtsschreibung durch Saxo Grammaticus und Svend Aggesen deutlich.

Es wurden 500.000 Euro, fast 4 Millionen Kronen, für die Renovierung der Valdemarsmuren südlich der dänisch-deutschen Grenze westlich von Schleaswig bewilligt. Das Geld kommt aus dem Kulturhaushalt der schleswig-holsteinischen Landesregierung. Das Geld soll dazu verwendet werden, um die Mauer vor dem Verfall zu bewahren.

Heute steht die Valdemarsmuren zusammen mit der Wikingersiedlung Haithabu seit dem Juni dieses Jahres auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste. Die Mauer ist ein stark abgenutztes archäologisches Denkmal und ist Teil des archäologischen Parks des Danewerk Museums.

von

Günter Schwarz – 21.08.2018