(København) – An vielen Orten in Dänrmark werden derzeit keine lokale Nachrichten gesendet, da mehrere Regionalstudios von Danmartks Radio die Arbeit niedergelegt haben und sich im Streik befinden. Das bestätigt der DR-Sprecher für die Journalisten des Senders, Henrik Vilmar.

Laut dem Fachblatt „Journalist“ wurden alle betroffenen 375 Mitarbeiter heute am Mittwoch um 09:25 Uhr über ihre Entlassung informiert, als sie eine interne Mail der Generaldirektorin des Senders, Maria Rørbye Rønn, erhielten. Weitere 25 Mitarbeiter sollten ihren Entlassungsbescheid später am Tag erhalten.

Derzeit haben seit heute Mittag um 12:25 Uhr Mitarbeiter von DR Sjælland (Seeland), DR Østjylland (Ostjütland) und DR Syd (Süd) ihre Arbeit eingestellt und wollen die Arbeit nicht vor morgen um 16:30 Uhr wieder aufnehmen. „Wir sind derzeit dabei, uns einen vollständigen Überblick zu verschaffen“, sagt Vilmar. Henrik Vilmar fordert die Arbeitnehmer des staatlichen dänischen Rundfunks und Fernsehens auf, die Arbeit wieder aufzunehmen, da es sich um einen rechtswidrigen Ausstand handelt.

Der Mitarbeiter von DR Syd, Per Smith Vinther, erklärt zu dem Hintergrund der Arbeitsniederlegung: „Wir haben beschlossen, die Arbeit einzustellen, weil wir den vielen, vielen Kollegen, die gefeuert wurden, unsere Solidarität demonstrieren wollen“, sagt er.

Die Arbeitsniederlegungen erfolgen am selben Tag, an dem vielen DR-Mitarbeitern mitgeteilt wurde, dass DR beabsichtigt, sie zu entlassen. Danmarks Radio wird rund 400 Arbeitsplätze als Teil der im Juni von Lars Lökke Rasmussens Minderheitsregierung und der von ihr „gesteuerten“ rechtsnationlistiscbhen Dansk Folkeparti (Dänidsche Volkspartei) beschlossenen Einsparungen um 20 Prozent des Sendershaushalt, was jährlich 420 Mio. Kronen (56,3 Mio. Euro) ausmacht, innerhalb der nächsten fünf Jahre streichen.

Die Einsparungen bei Danmarks Radio werden neben Streichungen von Sendungen unter anderem durch die Schließung von drei TV-Kanälen und drei Radiokanälen realisiert. Es wird schwer werden, aber wir haben den Auftrag bekommen“, sagte DR-Generaldirektorin Maria Rørbye Rønn, als der Sparplan im September veröffentlicht wurde. „Alle unsere Programme werden von jemandem geliebt. Deshalb wird jeder feststellen, dass er etwas verliert“, sagte Maria Rørbye Rønn, die betonte, dass es schwierig sein wird, weiterhin 94 Prozent der Bevölkerung in der Woche zu erreichen, wie DR es heute tut.

von

Günter Schwarz – 10.10.2018