Kamerawagen der Polizei machen keine Herbstferien
Neben den Deutschen, die fast bundesweit in Herbstferien sind und diese zum Teil auch in Dänemark verbringen, fahren auch viele Dänen in der bevorstehende Woche in die Ferien – aber die Verkehrspolizei macht keinen Urlaub und schon gar nicht mit deren Geschwindigkeitskontrollen!
Im Gegenteil, während der dänischen Ferienwoche nehmen die Messungen der Geschwindigkeiten noch zu. So war es auch gestern, am Samstag, an mehreren Stellen im Gebiet in und um Tønder.
Die Polizei hat während der gesamten Herbstferien eine landesweite Geschwindigkeitskontrolle angekündigt, bei der die Blitzer Polizei die „beliebten Bilder“ von einem Fotowagen schießen und das „Fotomodel“ kurz darauf von einem Verkehrspolizisten angehalten wird. Es sind sowohl die großen als auch die etwas kleineren Verkehrverstöße, die die Polizei „auf dem Zettel“ hat und darüber wachen wird.
52 Prozent der tödlichen Unfälle in Dänemark sind darauf zurückzuführen, dass die Geschwindigkeit überschritten wird. Tatsache ist, dass schon eine kleine Geschwindigkeitsüberschreitung, eine große Rolle am Unfallhergang spielt.
„Überhöhte Geschwindigkeit kann der Unterschied zwischen nur einem Schrecken und einem schweren Unfall sein, und es ist auch der Grund, warum zusammen mit der Unaufmerksamkeit hinter dem Steuer z. B. durch Handys und Trunkenheit am Steuer die Hauptursachen für Unfälle liegen. Schwerpunkte der Rigspolitiet (Reichspolizei) in der Verkehrsstrategie bis 2020 sind, die Zahl der im Verkehr Getöteten und Verletzten merklich zu reduzieren“, sagt Christian Bertelsen, Polizeiassistent der Rigspolitiet im National Verkehrszentrum.
Die vorherige Ankündigung von den Geschwindigkeitskontrollen konnte nicht verhindern, dass viele Autofahrer Samstag auf ihrer Route durch das Tønder-Umland geblitzt wurden und von daher ein Bußgeld oder gar den Entzug des Führerscheins zu erwarten haben.
Die zweistündige Kontrolle in Brøns erfasste 8 Autofahrer, die bei der Fahrt durch die kleine Stadt geblitzt wurden, und sie erhalten nun einen „freundlichen Gruß“ von der Verkehrsbehörde mit der Aufforderung, den „Gruß“ mittels der Zahlung eines Bußgeldbescheides zu erwidern und die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h in der Stadt zukünftig zu respektieren.
Auf dem „Rømøvej“ waren auch 39 Fahrer zu schnell und darauf erpicht, sich eine Strafe einzuhandeln. Fünf fuhren so viel zu schnell, dass sie auch noch einen Eintrag „verdient“ haben. Der Schnellste unter ihnen fuhr in einer 80-Kilometer-Zone 127 km/h.
Fakten über Hochgeschwindigkeit:
– Wenn statt 80 km/h 93 km/h gefahren wird, verdoppelt sich das Risiko eines tödlichen Unfalls.
– Bei 52% aller tödlichen Unfälle auf den dänischen Straßen ist die Geschwindigkeit zu hoch.
– Der Unterschied zwischen 80 km/h und 95 km/h liegt beispielsweise nur bei 15 km/h. und dabei verlängert sich der Bremsweg um ca. 19 Meter.
von
Günter Schwarz – 14.10.2018