Was geschah am 14. Oktober 1761 in unserem Dänemark?
Der deutsch-dänische Gelehrte, Professor für Theologie an der Universität von København, Orientalist, Kirchenhistoriker, Archäologe, dänischer Bischof von Sjælland (Seeland) und Freimaurer Friedrich Christian Carl Heinrich Münter wird am 14. Oktober 1761 im thüringischen Gotha geboren. Seine 4 Jahre jüngere Schwester, Sophie Christiane Friederike Brun, geb. Münter, ist mit dem dänischen Kaufmann Constantin Brun verheiratet und eine bekannte dänische Autorin während des „Den Danske Guldalder” (Goldenes Dänisches Zeitalter) von 1800 bis 1850.
Friedrich Münter war der Sohn des Geistlichen Balthasar Münter. Sein Vater zog 1765, als Friedrich 4 Jahre alt war, mit seiner Familie nach København, um Pfarrer in der deutschen St. Petri Kirche zu werden. Hier wurde Friedrich privat im Pfarrhaus betreut. Dort genoss er die Bekanntschaft vieler berühmter Bekannter seines Vaters, darunter der Archäologe Carsten Niebuhr, der Theologieprofessor Johann Andreas Cramer und die Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock und Heinrich Wilhelm von Gerstenberg.
1781 begann er ein Studium an der Universität Göttingen. 1784 wurde er als erster Protestant an der Universität Fulda zum Doktor der Philosophie promoviert.
Danach schickte ihn der König, Kong Christian VII., von Dänemark nach Italien und Sizilien, um seine Ausbildung fortzusetzen. In Rom hatte er Kontakt zu Stefano Borgia, der später Kardinal wurde. In Italien erlernte er die koptische Sprache. 1787 kehrte er nach København zurück und wurde Professor an der Universität von København.
1791 heratete Münter die 10 Jahre jüngere Tochter von Hermann Dietrich Krohn, Maria Elisabeth Krohn, der 1805 als Bürgermeister der Hansstadt Lübeck verstarb.
Münter sammelte und beschrieb Manuskripte, die in bedeutenden italienischen Bibliotheken untergebracht waren, z. B. hat er zum ersten Mal den Codex Nanianus zusammengetragen und einige Auszüge aus diesem Codex an Andreas Birch geschickt. Birke verwendete diese Auszüge in seiner Ausgabe des Textes der vier Evangelien auf Griechisch.
Münter studierte auch Keilschriften aus Persepolis. Er entdeckte, dass die Wörter in den Inschriften durch einen schrägen Keil voneinander getrennt waren und dass die Denkmäler zur Zeit von Cyrus und seinen Nachfolgern gehören müssen. Ein Wort, das ohne jede Veränderung am Anfang jeder Inschrift vorkommt, hat er richtigerweise als „König“ bezeichnet.
Münters Hauptwerk ist „Religion der Karthager“ (København, 1816). Die zweite Auflage (1821) wurde erweitert und umfasste neue Forschungen.
Zu den weiteren Werken gehören „Sendschreiben an Kreuzer über Sardische Idole“ (København, 1822), „Der Tempel der himmlischen Göttin zu Paphos“ (København, 1824) und „Religion der Babylonier“ (København, 1827). Einige kleine archäologische Werke von Münter wurden in seine „Antiquarische Abhandlungen“ (København, 1816) aufgenommen.
Zur Numismatik schrieb Münter: „De numo plumbéo Zenobiae reginae Orientis et aeneo Palmyreno“ (St. Petersburg, 1823) und „Über die Münzen der Vandalischen Könige von Karthago“ (Antiquarische Abhandlungen),
Friederich Christian Carl Heinrich Münter verstarb am 9. April 1830 in København.
von
Günter Schwarz – 14.10.2018