(Heide) – Der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) besuchte auf Einladung die RKiSH-Akademie in Heide. Bei dem Besuch ging es neben der Vorstellung der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH vor allem um die Frage nach intersektoralen Versorgungsmöglichkeiten für medizinische Hilfesuchende, ohne dass zwingend ein Transport ins Krankenhaus erforderlich wird.

„Ministerbesuch haben wir hier nicht allzu oft und Sie sind nach meiner Erinnerung nach Peter Harry Carstensen als damaligem Ministerpräsidenten jetzt der zweite aus der Ministerriege, der uns hier als Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein direkt in Heide besucht“, freute sich Jan Osnabrügge in der offiziellen Begrüßungsrede anlässlich des Besuches von Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg an der RKiSH-Akademie.

Ein straffes aber insgesamt lockeres Programm galt es aufgrund der knappen Zeit des Ministers zu absolvieren. Jan Osnabrügge stellte den Besuchern in einem Kurzvortrag die Entstehung der RKiSH, den Auftrag, das Versorgungsgebiet, die Einsatz- und Mitarbeiterzahlen, Aus- und Weiterbildung, und besondere strukturelle Merkmale vor. Auch die großen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Demographie, sowie ambulante Versorgung und einen möglichen Lösungsansatz zur Verminderung der Einsatzzahlen waren Themen für die anschließenden Diskussionen.

Henning Sander als Schulleiter der RKiSH-Akademie erklärte dem interessierten Minister neben dem pädagogischen Sinn und den Chancen von Simulationskonzepten direkt an der Übungspuppe die Varianten, unter denen das Einsatzdienstpersonal aus-, fort- und weitergebildet wird. Sichtlich beeindruckt war Dr. Heiner Garg von den vielfältigen Möglichkeiten, als er vor dem gerade von einem Team behandelten „Patienten“ stand. Ein Blick in den Trainingsrettungswagen (T-RTW) sowie die Präsentation der Entwicklung der RKiSH-Akademie an einem Schaubild weckten ebenfalls das Interesse von Heiner Garg, der immer wieder Fragen zu den Hintergründen und Ausbildungsvarianten stellte.

Das Konzept des Präklinischen Casemanagements (PCM) und der Einsatz des Akut-Telemobils innerhalb der Versorgung von Hilfesuchenden nach dem tatsächlichen medizinischen Bedarf interessierte den inhaltlich gut vorbereiteten Gesundheitsminister in der anschließenden Diskussionsrunde. Für den Rettungsdienst stellt sich in erster Linie die Frage, wie er sich auf das geänderte Nachfrageverhalten bei Notrufen unterhalb der Schwelle eines Rettungswageneinsatzes (keine vitale Bedrohung oder die Gefahr gesundheitlicher Schäden im Notruf erkennbar) einstellen kann. Auch in Zweifelsfällen muss weiterhin eine schnelle Abklärung vor Ort sichergestellt werden, jedoch ohne die Notfallvorhaltung zu gefährden oder die Notaufnahmen zu überlasten.

„So stelle ich mir patientenzentrierte Versorgung vor!“ äußerte Heiner Garg als Antwort auf die PCM-Konzeption und sah neben der Kassenärztlichen Vereinigung als notwendigem Partner für die Durchführung des Projektes auch die Kostenträger in einer Schlüsselfunktion. Das Thema muss unbedingt weiterverfolgt werden.

Dr. Heiner Garg signalisierte Unterstützung zur sektorenverbindenden Zusammenarbeit des ökonomisch guten und patientenfreundlichen Konzeptes. „Ich bin dazu da, Strukturen zu schaffen“, so Garg und weiter: „Das Ministerium sorgt dafür, dass diejenigen zusammengeführt werden, die zusammengehören!“

Quelle: Pressemitteilung der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH vom 19.10.2018 um 12:48 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 19.10.2018