(Kiel) – Wie „Spiegel Online“ am heutigen Samstagberichtet ermittelt die Landespolizei Schleswig-Holsteinzusammen mit dem das Bundesamt für Verfassungsschutz offenbar gegen die rechtsextreme Gruppe „Nordic Division“.

Eine Gruppe von acht Neonazis aus Deutschland und der Schweiz soll zufolge Informationen des „Spiegel“ über den Messenger „Telegram“ Gewaltfantasien gegen Flüchtlinge ausgetauscht haben und mit dem Nationalsozialismus sympathisieren. Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen zwei Männer und eine Frau aus Schleswig-Holstein.

Bilder im Netz machten den Verfassungsschutz auf die Gruppe aufmerksam. Ein Gruppenmitglied posiert auf einem Foto mit einer Maschinenpistole. Weitere Bilder aus NS-Publikationen seien im Internet von den Mitgliedern der „Nordic Division“ verbreitet worden. Zu den Fotos der Bundeskanzler seit 1949 postete einer der Rechtsextremen im Internet: „Fast alle jüdischer Abstammung, aber das hirngefickte Volk wählt sie immer noch.“ Andere Beiträge stammen aus NS-Publikationen wie der „Monatsschrift für Blut und Boden“.

Bereits Ende September sollen Ermittler Wohnungen durchsucht und Waffen sichergestellt haben. Ob es sich um funktionstüchtige Schusswaffen oder Kriegswaffen handle, untersucht jetzt das Landeskriminalamt.

Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die drei Mitglieder aus Schleswig-Holstein wegen des Verdachts der Volksverhetzung und Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Festnahmen gab es nach „Spiegel“-Informationen bisher noch nicht.

Hintermann der „Nordic Division“ soll ein Neonazi aus der Schweiz sein. Im Netz suchte er laut des Berichts einen „Rekrutierungsoffizier“ für geeignete Kameraden.

von

Günter Schwarz – 27.10.2018