Nach 30 Jahren ist das Seewasser wieder einmal algengrün
(Horsens) – Das Wasser im Horsensfjord ist ungewöhnlich grün gefärbt. Die Miljøstyrelsen (Umweltschutzbehörde) erklärt, dass es sich um harmlose Algen handelt, die diese Grünfärbung verursacht.
Es sieht aus wie ein Glas grüner Smoothie – ein Gemüsesaft. Aber es ist Meerwasser und es ist voller Algen. Søren Kvist untersuchte den Algenwasser, nachdem er einen Anruf über das Phänomen von einem Bekannten erhalten hatte. „Es ist sicherlich nicht normal. Ich habe hier 30 Jahre lang gefischt, getaucht und gebadet, aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt er.
Die Grünalgen sind derzeit auch in den Buchten auf der Insel Fyn (Fünen) und in der Aarhusbucht zu sehen. Die Algenblüte im Herbst ist nicht ungewöhnlich, aber die dänische Umweltschutzbehörde schreibt, dass sie seit den 1990er Jahren nicht mehr so gewaltig war.
Die Dänische Miljøstyrelsen hat das Wasser eingehends untersucht und hat festgestellt, dass Algen der Spezies Lepidodinium chloroforum das Wasser grün einfärben. Es ist eine sogenannte Grünalge, die harmlos ist. Nur diese Art von Grünalgen ist für Fische und Schalentiere nicht giftig.
Der Biologe Sten Terkildsen aus der Kommune Odder hält es nicht für besorgniserregend. „Es ist eine Algenblüte oder das Aufschwimmen eine Alge, die in tieferem Wasser wächst. Es wird durch die vorherrschenden Windbedingungen verursacht, die es aus tieferem Wasser hochziehen und auftreiben lassen“, sagt er. Der Biologe kann nicht sagen, ob diese Algenblüte auf zu viele Nährstoffe im Wasser zurückzuführen sind – er kann es aber auch nicht dementieren und ausschließen.
Søren Kvist ist ein Nebenerwerbsfischer und Biobauer. Er macht sich Sorgen um das Leben unter der Wasseoberfläche. „Das Problem ist, dass die Algen nach dem Absterben auf dem Boden sinken und sich dann zu zersetzen beginnen, was Sauerstoff benötigt, wodurch Fische und Garnelen getötet werden können“, meint er.
Sten Terkilden bestätigt, dass die Algen Probleme verursachen können, wenn sie absterben. „Es kann zu einem geringeren Sauerstoffgehalt im Wasser beitragen, und wir haben Erfahrung gemacht, dass es in den Binnengewässern ernsthafte Probleme verursachen kann“, meint er.
von
Günter Schwarz – 09.11.2018