Die deutsche Terroristengruppe „Petergruppen“ (Peter Gruppe) begeht am 11. November 1944 mehrere Sprengstoffanschläge in der Geschäftsstraße Bispensgade in Aalborg.

Die „Petergruppen“ war eine Terrorgruppe, welche im Auftrag des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS VI B unter Leitung von Alfred Naujocks im besetzten Dänemark etwa 50 Ausgleichsmorde verübte. Die Gruppe wurde nach ihren deutschen Anstifter Otto Schwerdt alias „Peter Schäfer“ benannt. Henning E. Brøndum schloss sich 1944 der „Petergruppen“ an.

Nach dem Krieg wurde die Gruppe auch „Brøndumbande“ genannt, da Brøndum an zahlreichen Aktionen maßgeblich beteiligt war. Bekannt geworden sind die Ermordung des Pastors Kaj Munk am 04. Januar 1944 sowie die Zerstörung des Aussichtsturmes Odinstårnet in Odense am 14. Dezember 1944.

Zahlreiche Sprengstoffanschläge waren im Jahr 1944 entweder gegen Personen, die des Widerstands gegen die Besatzungsmacht verdächtigt wurden bzw. deren Eigentum gerichtet. Andere sollten Widerständlern zur Last gelegt werden, z. B. der Anschlag auf das Depot der Straßenbahn in Århus und der Sprenstoffanschlag auf die Geschäftsstraße Bispensgade in Aalborg.

In der Bevölkerung wurde diese Art der Sabotage als „Schalburgtage“ bezeichnet, weil bald vermutet wurde, dass die Anschläge von Mitgliedern des Schalburgkorps, einem dänischen SS-Regiment, ausgingen.

Die sieben dänische Mitglieder der Petergruppen Henning E. Brøndum, Kaj Henning Bothilsen Nielsen, Ib Nedermark Hansen, Aage Thomas Mariegaard, Robert Lund, Helge Erik Lundqvist und Svend Thybo Sørensen wurden im April 1947 zum Tod verurteilt und in der Nacht vom 08. auf den 09. Mai 1947 hingerichtet.

1949 wurde Otto Schwerdt von Københavns Byrettet (Stadtgericht) beim „Kleinen Kriegsverbrecherprozess“ zum Tode verurteilt. Das Østre Landsret (Östliches Landgericht) änderte die Strafe in 24 Jahre Gefängnis ab. 1953 wurde Schwerdt jedoch begnadigt und aus Dänemark ausgewiesen.

Naujocks wurde wegen der Ermordung dänischer Widerstandskämpfer beim „Kleinen Kriegsverbrecherprozess“ zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Aufgrund des überaus milden Vorgehens der dänischen Justiz gegen deutsche Kriegsverbrecher wurde er bereits 1950 freigelassen.

von

#Günter Schwarz – 11.11.2018