(Esbjerg) – Die Kommune Esbjerg testet eine spezielle Ausrüstung, die Kunststoff in den Fließgewässern wie Flüssen, Auen und Bächen auffängt, bevor diese ins Meer fließen.

„Hier ist ein Plastikbehälter für Öl…. etwas besonderes, denke ich. Hier eine Blaubeerenverpackung. Hier ist eine Plastiktüte. Und hier eine Zigarettenpackung. Warum ist es nicht ein Aal?“ scherzt Morten Wohlgehagen, der als Landschaftsgärtner in der Kommune Esbjerg arbeitet und gerade mit seinem Kollegen Ali Elahi eine Reuse ausgebracht hat. Jetzt gehen sie auf den heutigen Kunststoff- und Laubfang. Und gerät tatsächlich ein Aal in die Reuse, so kommt er selbstverständlich zurück ins Wasser. Die Kunststoffe dagegen werden dem Recycling zugeführt.

Der Fovrfeld Bach fließt von der Quelle zum Wattenmeer. Zwischen der Quelle und der Mündung hat die Gemeinde Esbjerg in Zusammenarbeit mit der finnischen Firma „DESMI Ro-Clean“ eine Art Fischreuse aufgestellt, die alles, was in der Oberfläche schwimmt, auffängt.

„Wir wollen sehen, wieviel Plastik wir in unserem Wasserlauf haben. Wir probieren es zuerst im Naturschutzgebiet aus“, erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Technik und Bau der Gemeinde Esbjerg, Søren Heide Lambertsen (Socialdemokraterne).


Jetzt probieren wir es zuerst in einem naturbelassenem Bach aus, dann kann es sicher auch für das Tulpenfest in Ribe verwendet werden.
Es überrascht nicht, dass der Bach nicht viel Plastik mit sich führt. Auf der anderen Seite sind es viele Blätter. Später ist es jedoch möglich, die spezielle Reuse in der viel größeren Ribe Au auszuprobieren. „Wenn wir die Reuse für das Tulpenfest verwenden, können wir den Plastikabfall und andere Abfälle, die während der Veranstaltung in der Au landen, schnell entfernen“, sagt Søren Heide Lambertsen.

Die Firma „DESMI Ro-Clean“ hat schon eine Reihe verschiedener Modelle ihrer Kunststoffauffangreusen entwickelt und mehrere Tests durchgeführt. Mit großem Interesse hat die Kommune Esbjerg, Mitglied der KIMO (Kommunernes Internationale Miljøorganisation / Kommunale Internationale Umweltorganization), diese Tests verfolgt und sich daraufhin entschlossen, es einmal selbst auszuprobieren zu wollen.


Ein Ballon, eine Plastiktüte, eine Zigarettenpackung, ein Behälter für Blaubeeren … eine mit Plastikfolie gefüllte Plastikbox.
„Die Reuse wurde zuvor in Odense und in der Aarhus Au mit großem Erfolg eingesetzt. Besser wäre selbstverständlich, dass die Leute kein Plastik in die Wasserläufe werfen, aber es ist unsere Aufgabe, es herauszuholen, bevor es das Meer erreicht“, sagt Søren Heide Lambertsen.

Holstebro und Esbjerg sind die einzigen dänischen Kommunen, die bisher über einen längeren Zeitraum den Ver- und Gebrauch von Kunststoffbrechern in der Natur kritisch beobachtet haben. „Wir wollen eine Pioniergemeinde in Bezug auf das Sammeln von Abfällen aus unseren Wasserläufen sein“, sagt Søren Heide Lambertsen.

Das Wasser des Fovrfeld Bachs erreicht in der Nähe von Sædding das Wattenmeer der Nordsee.


Heldgaard Pedersen, Leiter des städtischen Anlagen der Stadt Esbjerg: – Es funktioniert gut, und es wird das aufgefischt, was hineingeworfen wurde.
von

Günter Schwarz – 14.11.2018