Betroffener Tierpfleger gab Nashorn den Abschiedskuss
(Ree Park) – Das Nashorn „Mandela“ wird aus Ebeltofts Safaripark Ree Park im Djursland zur Auswilderung in einen top gesicherten Naturpark Afrikas geschickt.
„Hallo Troll. Hallo Schatz Hallo Mann. Du bist ein guter Junge“, sagte der betroffene Tierpfleger Nicklas Gotfredsen deutlich emotional, als er am Mittwoch das Nashorn „Mandela“ im Ree Park verabschiedete.
Das Schwarze Nashorn beginnt nun eine längere Reise in Richtung Naturpark Akagera National Park im Osten Ruandas. Hier wird „Mandela“ in die Natur ausgesetzt, wo er hoffentlich seine stark gefährdeten Gene verbreiten wird.
„Ich kenne ihn seit seiner Geburt vor fast vier Jahren. Es ist, als würde sie ihr Kind aus dem Nest werfen. Es ist ein unglaublich emotionaler Moment“, sagte der Tierfreund Nicklas Gotfredsen vom Ree Park.
Es ist eines der Hauptziele vom Ree Park, dass der Park wieder Tiere in die Natur zurückschicken und auswildern kann. Es ist jedoch keine leichte Sache, ein Nashorn von Djursland nach Ruanda zu verlegen. „Es ist eine sehr große, international koordinierte Operation, bei der eine große Anzahl von Organisationen und staatliche Stellen das Projekt genehmigen muss. Man arbeitet mehrere Jahre an so einer Aktion“, hieß es vom Direktor vom Ree Park, Jesper Stagegård.
„Mandela“ geht auf eine lange Reise, weil er die richtige genetische Zusammensetzung hat, um den Bestand an Wildtieren in Ruanda zu ergänzen“, so der Direktor.
„Meine Ersparnisse gehen für einen Urlaub nach Afrika drauf. Ich werde ihn auf jeden Fall besuchen“, sagte der Tierpfleger Nicklas Gotfredsen.
Das Schwarze Nashorn ist im Bestand sehr bedroht. Insgesamt gibt es nur erwa 5.000 Schwarze Nashörner in der Natur und Wilderer schießen um drei dieser Tiere pro Tag.
Das Nashorn „Mandela“ kann jedoch ruhig im Akagera-Nationalpark in Ruanda schlafen“, meint Direktor Jesper Stagegård. „Für die Sicherheit in der Umgebung ist extrem gut gesorgt. Die Sicherheitszone ist so ausgestattet, dass sie gut für einen Spionagefilm wäre. Es gibt Iris-Scanner für die Augen, Fingerabdrücke werden eingelesen und in sowie um den ganzen Bereich werden stationäre und Drohnen-Kameras eingesetzt. Also habe ich in puncto Sicherheit keine Angst“, sagte er.
Bevor das knapp vier Jahre alte Nashorn in den Naturpark entlassen wird, muss „Mandela“ noch einige Monate in einem großen Auswilderungs-Naturpark verbringen. Dort wird er sich daran gewöhnen, mit den vier anderen Nashörnern zusammenzuleben, die seine Begleiter in Afrika sein werden.
„Mandela“ & Co. werden im Juni nächsten Jahres im Akagera-Nationalpark in Ruanda ausgesetzt, und Tierfreund Nicklas Gotfredsen weiß schon, wo er seine Sommerferien verbringen wird. „Meine ganzen Ersparnisse gebe ich für diesen Urlaub in Afrika aus. Ich werde ihm auf jeden Fall folgen und ich werde dabei sein, wenn er in die Freiheit entlassen wird“, sagte Nicklas Gotfredsen.
Das Nasenhorn „Mandela“ wurde im Ree Park am Neujahrstag 2015 geboren. Es ist das erste schwarze Nashorn, das in Skandinavien geboren wurde. „Mandelas“ Vater Thabo kam 2010 im Ree Park an, während seine Mutter Bashiras 2012 im Park landete.
„Mandela“ ist nicht das erste Tier, das aus dem Ree Park in seine ursprüngliche Umgebung zurückkehrt. Der Park hat auch schon erfolgreich afrikanische Antilopen in ihre ursprünglichen Gebiete zurückgeschickt.
von
Günter Schwarz – 21.11.2018