Studien zeigen, dass fast ein Drittel der Heiden im Laufe der vergangenen Jahre verschwunden sind. Dieses veranlasst Forscher aus dem Bereich des Umweltschutzes, Alarm zu schlagen.

Der Stand der Heidelandschaften in Dänemark ist kritisch. Fast ein Drittel ist bereits verschwunden und mehr als die Hälfte der Heiden sind zumindest teilweise verloren. Das berichtet Danmarks Radio, nachdem von Biologen landesweit über 4.000 kleine und große Heiden untersucht wurden.

Die Studien zeigen, dass nur 14 Prozent der Heideflächen stabil sind, während 56 Prozent teilweise verloren gegangen und 30 Prozent vollständig verschwunden sind. Und das beunruhigt das Forschungsteam sehr. „Wir sind überrascht, wie schlecht die Lage in der Region Jylland (Jütland) ist. Es ist alarmierend!“ sagt Projektleiter Jesper Leth Bak von der Universität Aarhus zu Danmarks Radio.

Die größte Sünde ist nach Ansicht der Forscher, dass dem Boden zu viel Stickstoff zugeführt wird.

„Der Stickstoff wirkt so, dass er die Heiden düngt und somit Gras und Buschgewächsen einen Vorteil gegenüber den Heidepflenzen wie der Erika bietet. Deshalb verschwindet dieser heidetypische Bewuchs langsam aber sicher“, sagt Projektleiter Jesper Leth Bak.

Die Stickstoffemissionen aus Kraftwerken und der Industrie wurden überwacht. Nach Ansicht des Forschungsteams bestehen jedoch große diesbezügliche Herausforderungen und Notwendigkeiten in Gebieten mit großen Viehbeständen. „In den bewohnten Gebieten Jyllands haben wir enorme Probleme“, sagt Jesu Leth Bak. Die Grenzwerte für Stickstoff liegen weit über der Grenze, die für Heidekraut und anderen Heidebewuchs zuträglich sind.

Wenn der Zustand der Heiden verbessert werden soll, kann es nur durch die Hilfe von außen mit der Landwirtschaft und der Ernährungswirtschaft möglich sein. „Ein gezielter Naturschutz kann viel erreichen, und es kann nicht allein der Landwirtschaft auferlegt werden, mehr dafür zu tun, sondern auch die Politiker müssen mehr Geld für den Naturschutz einsetzen“, sagt Thor Gunnar Kofoed, Vizepräsident des Verbandes für Landwirtschaft und Ernährung.

Das Forschungsprojekt, das vom „Aage V. Jensen Naturfond“ unterstützt wird, erstreckt sich über fünf Jahre. Wegen des schlechten Zustands der Gesundheit der Heidelandschaften haben die Forscher beschlossen, den Alarm auszulösen und im Projekt aktiv für den Erhalt der Heiden einzutreten.

von

Günter Schwarz – 02.12.2018