Volksversammlung über Lindholm erhält internationale Aufmerksamkeit
(Vordingborg) – Die dänische Integrationsministerin Inger Støjberg bereitet eine Antwort auf die Volkversammlung vom Donnerstagabend in Viemose bei Kalvehave vor, die die Errichtung eines Abschiebezentrum auf der kleinen Insel Lindholm in der Stege Bugt ablehnt, um die Regierungsentscheidung für das Abschiebezentrum auf der Insel im ehemaligen Forschungsstation Lindholm zu verteidigen.
Integrationsminister Inger Støjberg wird sich am Montag, den 17. Dezember, persönlich mit den Bürgern der betroffenen Region in Sydsjælland (Südseeland) treffen, um die Vereinbarung ihrer Partei Venstre (Rechtsliberale Partei) zu verteidigen, die sie mit den Koalitionspartnern der Det Konservative Folkeparti und der Liberal Alliance mit tatkräftiger Unterstützung der dänische Erzkonservativen aus der rechtspopulistischen und geradezu faschistisch agierenden Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) vereinbart hat. Die vier Parteien haben sich darüber geeinigt, auf der kleinen unbewohnten Insel Lindholm in der Stege-Bucht ein Abschiebezentrum zu errichten.

Unbewohnte Insel Lindholm in der Stege Bugt zwischen den Inseln Sjælland und Møn
Das Treffen wird von der Debatforeningen Folkemøde Møn (Debattenvereinigung Volkstreffen Møn) organisiert. Neben der Integrationsministerin haben René Christensen (Dansk Folkeparti), Jacob Mark (Socialistisk Folkeparti), Zenia Stampe (Det Radikale Venstre), Eva Flyvholm (Ø), Magnus Heunicke (Socialdemokraterne), Rasmus Nordqvist (Alternativet) Naser Khader (Det Konservative Kolkeparti) und Henrik Dahl (Liberal Alliance) ihr Erscheinen angekündigt.
Das amerikanische Nachrichtenmagazin „Time Magazine“ und zahlreiche nationale Medien werden über dem Treffen beiwohnen und darüber berichten. Eine Reihe dänischer und insbesondere internationaler Medien werden an dem Treffen teilnehmen und Journalisten nach Vordingborg entsenden. Das Erscheinen des „Time Magazines“ zu dem Volkstreffen unterstreicht, welche Aufmerksamkeit das rigorose Vorgehen der konservativen Parteien in Dänemark gegen Ausländer im Land bereits international bewirkt hat.
Die Versammlungsleiterin Lise Lotte Møller, sozialdemokratische Politikerin im Stadtrat der Kommune Vordingborg, die das Volkstreffen organisiert, weist auf Aufmerksamkeit hin, die das Treffen landesweit und sogar darüber hinaus auf sich zieht. „Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir haben angefangen, unsere Treffen im Viemose Forsamlingshus (Versammlungshaus) abzuhalten, aber jetzt mussten wir es in das DGI-Haus nach Vordingborg verlegen, um alle Teilnehmer unterzubringen. Und ich bin wirklich froh, dass die Politiker ihr Kommen zugesagt haben“, sagt sie.
Sie hofft, dass die Politiker des Treffens die großen Ängste in den Augen der Bevölkerung sehen werden, die der Ablehung des Projekts zugrunde liegen. „Wir tun es für die Bürger, um sich mit den verantwortlichen Politikern auseinanderzusetzen. Sie haben ein Recht darauf, wenn sie von fernen Politiker aus København etwas über den Kopf gestülpt bekommen, was die Bürger hier für viele Jahre direkt betrifft“, sagt sie.
Sie bezeichnet es als ein zentrales Anliegen, dass die Menschen der Region bei dem Treffen mit Politikern in Dialog treten können. „Es wird am Montag eine Fragerunde sein, aber wir sammeln auch schriftliche Fragen ein, die wir gegebenenfalls an die Christiansborg-Politiker nach København schicken“, sagt sie.
von
Günter Schwarz – 15.12.2018