(Hjerl Hede) – Es geschieht nicht jeden Tag, dass jemand plötzlich und unerwartet einen sehr seltenen Stein findet. Jetzt erhofft sich der Finder, dass jemand den Stein bestimmen kann. Die Begeisterung über den Fund steht Ole J. Knudsen ins Gesicht geschrieben.

Er ist Kommunikationsmitarbeiter an der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Aarhus und ist am heutigen Sonntagmorgen den ganzen Weg nach Hjerl Hede in die Kommune Holstebro geeilt, um zu sehen, was auf den ersten Blick wie ein ganz gewöhnlich großer Stein aussieht.

„Ich wurde gestern von dem Finder aus Hjerl Hede kontaktiert. Er hatte sich diesen Klotz von Stein schon lange angesehen. Er hat etwas Kenntnisse über Meteoriten, und plötzlich kam es ihm in den Sinn, dass es ein Meteorit sein könnte“, erklärt er und fährt fort: „Ich interessiere mich seit 55 Jahren für jede Art von Gestein und dieser hier ist das Beste, das mir jemals präsentiert wurde. Wenn er echt ist, wird es eine Untersuchung geben. Ich gebe ihm die 80-prozentige Chance, dass es ein echter Eisenmeteorit ist.“


Ole J. Knudsen erklärt, wie man untersucht, ob der Meteorit echt ist.
Es ist bei weitem nicht alltäglich, dass Ole J. Knudsen ein solches Erlebnis hat. Er sagt, wenn es wirklich ein Meteorit ist, ist das sehr selten.
„Wenn sich der Stein als Meteorit herausstellt, ist es ziemlich einzigartig. Nur acht davon wurden jemals in Dänemark gefunden. Er wird dann Hjerl Hede heißen. Meteoriten sind immer einzigartig, weil sie Teile des ursprünglichen Universums sind, bevor die Erde entstand. Jedes Mal, wenn wir einen solchen finden, erhalten wir neue Informationen über unsere eigene Geschichte auf der Erde.“

Deshalb hofft er auch, dass es jemanden gibt, der sagen kann, wie der Stein aus dem Weltall zu uns auf die Erde gekommen ist. „Wir möchten jemanden bitten, der Zeit hat nach Hjerl Hede zu kommen und der bestätigen kann zu sagen, was wir gerne hören möchten.“ Es ist nicht leicht, so jemanden zu finden. Er kann aber entweder über die Aarhus University oder Hjerl Hede Kontakt aufnehmen.

Es war Jens Jørgen Olesen, der Projektmitarbeiter im Frilandsmuseet Hjerl Hede (Freilichtmuseum Hjerl Heide) ist und mit altem Handwerk arbeitet, der den Eisenklumpen fand. „Als ich ihn das erste Mal sah, dachte ich schon, dass es ein Meteorit sein könnte. Das konnte aber nicht sein, weil es so etwas in der Hjerl Hede nicht gibt. Aber dann ging ich sehr oft daran vorbei, und jedes Mal dachte ich mehr daran, dass der Stein wie ein Meteorit aussehen könnte. Neulich habe ich ich ihn dann aufgehoben und mitgenommen, weil ich etwas Zeit hatte“, sagt er begeistert und fügt hinzu: „Ich habe viel mit prähistorischem Eisen gearbeitet, und es sah nicht nach dem aus, was ich zuvor gesehen hatte. Aber es sah aus wie die Bilder von Meteoriten, die ich im Internet und in der Realität im Museum gesehen hatte.“

Er hofft auch, dass man herausfinden kann, wie in der Welt er dort hingekommen ist und fragt sich: „Wie ist er hier gelandet, ist interessant zu wissen. Fiel der Meteorit hier nieder oder kam er auf eine andere Weise dorthin?“

Ole J. Knudsen hofft, dass man so schnell wie möglich bestätigen kann, ob es sich tatsächlich um einen Meteoriten handelt.

von

Günter Schwarz – 16.12.2018