Früheste Spur von Menschen in København
(København) – Rentiergeweih, das von Menschenhand bearbeitet wurde, ist etwa 14.000 Jahre alt.
Es gibt die „guten alten Zeiten“, und dann sind da noch die alten Zeiten. Und in der letzteren Kategorie muss ein Fund eines Rentier-Geweihs platziert werden, der sich jetzt nach fast 60 Jahren als die früheste Spur von Menschen im Raum København herausstellt.
1949 wurde der Fund an der Grenze zwischen København und Frederiksberg gemacht. Das Geweih wurde von Menschenhand bearbeitet, Das ergab jetzt ein Kohlenstoff-14-Test, dass das Geweih beeindruckende 14.000 Jahre alt ist.
Vor 14.000 Jahren gab es schon Menschen im Raum des heutigen Københavns, von denen in keiner Weise bekannt war, was sich jetzt aus den Erkenntnissen dieser Untersuchung ergeben hat. Das Rentiergeweih ist die nördlichste Spur von Menschen in Europa aus dieser Zeit.
„Einige der besten Ergebnisse werden in Zeitschriften veröffentlicht, und das Rentiergweih ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Es ist aus einer Zeit, in der weder Frederiksberg noch København existierten. In der Tat war hier eine offene Tundra zu jener Zeit. Die Arbeit ist eindeutig von der Hamburger Kultur geprägt, die wir als späte Eiszeit bezeichnen“, sagt Lars Ewald Jensen, Archäologe in Københavns Museum.
Die Kulturbeauftragte der Stadt, Franciska Rosenkilde, weist auf die Bedeutung der Archäologie hin. „Im københavnske Museum haben wir die archäologische Verantwortung für ganz København und Frederiksberg, und wir nehmen sie sehr ernst – und das nicht nur für København, sondern für das gesamte historische und kulturelle Erbe Dänemarks“, sagt sie.
Das Rentiergweih wurde 1949 gefunden – fast dort, wo heute der Bispeeng-Bogen ist. Die genaue Adresse lautet Nordre Fasanvej 215, wo sich das Biotechnologieunternehmen Novozymes A/S befindet.
Das Geweih weist Spuren menschlicher Bearbeitung auf, weil Archäologen erkennen können, dass es in der Zeit beschnitzt wurde – es ist im oberen Teil der Geweihs zu sehen – der untere und dickere Teil wurde wahrscheinlich zur Herstellung von Werkzeugen verwendet. Das gefundene Geweih wurde irgendwann wahrscheinlich als Abfall weggeworfen.
Ab dem nächsten Jahr wird das Geweih in den neuen Ausstellungen im København Museum, das sich in der Stormgade 18 befindet, ausgestellt werden und zu sehen sein.
von
Günter Schwarz – 17.12.2018