Kultstätte für Odin in der Nähe von Ribe gefunden
(Ribe) – Im Jahr 2018 fanden Archäologen in Fæsted bei Ribe eine Kultstätte für Odin, die die Liste der archäologischen Funde des Jahres anführt. Der Fundort lag sehr nahe an dem Ort, an dem 2016 einer der spektakulärsten Goldschätze gefunden wurde.
Zum ersten Mal haben Archäologen einen Kultplatz in Dänemark ausgegraben – oder ein „seltenes vorchristliches Heiligtum“, das dem nordischen Gott Odin gewidmet ist. Es geschah, als im vergangenen Jahr am Stavsager Høj (Stavsager Höhe) in der Nähe von Fæsted außerhalb von Ribe die Überreste eines Hauses aus der Zeit zwischen 150 und 450 n. Chr. gefunden und ausgegraben wurden.
Mit Hilfe der enthusiastischen Marie Aagaard Larsen, Kristen Nedergaard Dreiøe und Poul Nørgaard Pedersen, die auch den großen Goldschatz gefunden hatten, fand das Museum in Sønderskov in Brørup etwa 50 Lanzen oder Speerspitzen, die nahe dem Eingang des Hauses in der Erde steckten.

Eine Auswahl der gefundenen Waffen. Foto: Naturschutzzentrum Vejle.

Eines der gefundenen Goldstücke, die teilweise zerbrochen waren. Foto: Das Museum in Sønderskov
In Dänemark wurden keine ähnlichen Funde wie in Fæsted gemacht. Es ist eine sehr merkwürdige Zeit in Dänemarks Geschichte, in der sich diese Religion allmählich zum Odin-Kult wandelte.
In Uppåkra in der Nähe von Lund in Schweden wurden ähnliche Kultgebäude gefunden, und auch auf Bornholm wurde eines davon entdeckt, heißt es aus dem Nationalmuseum.
von
Günter Schwarz – 20.12.2018