Vinderuper Original Guf ist tot – Menschen vermissen ihn
(Vinderup ) – Die Menschen in Vinderup zeigen sich vom Tod des Einsiedlers Guf sehr betroffen. Er war einer von ihnen, und die Einheimischen waren stolz auf ihn.
Der Einsiedler Guf verstarb am Mittwoch nach kurzer Krankheit. Seitdem die Nachricht von seinem Ableben aud Facebook eingestellt wurde, löste es landesweit enorm viele Reaktionen aus. Viele Kommentatoren loben das einfache Leben, denn Guf lebte im Wald südlich der Skive, nicht weit von Vinderup.
„Er war ein eigentümlicher Einsiedler, der auf seine Weise lebte. Er ernährte sich aus der Natur und verschmächte auch nicht, einen Dachs oder Füchse zu verspeisen. Das macht sicher keiner von uns“, sagt Helle Storm Nielsen, die mit Guf hin und wieder ein paar Worte wechselte.
Er wurde stets nur kurz im Ort gesehen, wenn er etwas einkaufen musste. Und viele waren stolz auf Guf, der als Original der Gegend einen hohen Bekanntheitsgrad rund um Skive hatte und der 38 Jahre in einem alten Bus im Wald lebte.

Guf in seinem Wald, in dem er bis kurz vor seinem Tod lebte. Er starb an Krebs.
Wenn der Einsiedler aus dem Wald kam und wieder zurück zu ihm wollte, nahm er meistens den Bus. Hier saß dann Henning Damholt Kristensen oft am Steuer. „Wir konnten über alles reden. Sobald es Herbst war, sprachen wir oft viel darüber, dass ich Apfelkäse herstellen würde, und daran war Guf sehr interessiert. Wenn ich damit fertig war, habe ich ihm natürlich etwas davon zum Schmecken gegeben. Und er hat sich wirklich darüber gefreut! Ich glaube, er war der Freund eines jeden Menschen, wenn er richtig behandelt wurde. Wenn jeder wie Guf wäre, wäre die Welt ein viel besserer Ort zum Leben. Daran besteht kein Zweifel. Guf war menschlich und konnte das Beste daraus machen.“
Unter den vielen positiven Erfahrungen mit Guf legen die Busfahrer einen besonderen Wert, und sie wissen aus ihren Erinnerungen von ihm zu erzählen.
So erzählt Henning Damholt Kristensen über Guf: „Guf ging immer entlang der Straße, wenn er nach Vinderup wollte. Beim Gehen konnte er hören oder sogar spüren, sobald sich der Bus näherte. Und wenn wir uns ihm näherten, fuhren wir langsamer, hielten und nahmen ihn mit. Dann gab es einmal einen Tag, an dem einer unserer neuen Fahrer fuhr, und wir hatten vergessen, ihm von Guf zu erzählen. Als Gulf den Bus hatte kommen gehört und die Straße überquerte, um den Bus zu nehmen, bremste der Fahrer nicht ab und fuhr mit 70 km/h an ihm vorbei. Guf war kurz davor, in den Graben gestoßen zu werden, woraufhin er natürlich eine Zeit lang ein bisschen sauer auf uns war.“
Und weiter erzählt der Busfahrer: „Guf war sein eigener Herr. Daran besteht überhaupt kein Zweifel. Er konnte genauso gut die Zeit nutzen und nach Vinderup zu Fu0 gehen. Er nutzte alle seine Tage ohnehin zu 100 Prozent, um zu überleben.“
Guf wurde 83 Jahre alt. Seine Asche soll in der Natur verstreut werden.
von
Günter Schwarz – 20.12.2018