Die 101 Føtex-Geschäfte in Dänemark verkaufen ab dem 1. Januar kein Plastikbesteck und -geschirr mehr. Allein im Føtex Rosengårdcentret in Odense wurden im Jahr 2017 mehr als 250.000 Kunststoffartikel verkauft.

Silvester ist die letzte Chance, Plastikstrohhalme für Ihre Drinks zu kaufen. Die Lebensmittelkette Føtex stellt den Verkauf von Einweg-Kunststoffwaren ein.

Das sind gute Nachrichten für die Umwelt, dass nicht nur geredet sondern auch gehandelt wird – auch wenn nur eine Lebensmittelkette damit beginnt. Ab dem 2. Januar verabschieden sich alle Føtex-Filialen im ganzen Land vom Verkauf ihrer Kunststoffprodukte. Das bedeutet, dass die Salling Group, zu der Føtex gehört, die Umwelt jährlich um etwa 90 Tonnen Kunststoff befreit, heißt es in einer Pressemitteilung von Føtex.

Kunststoff bei Føtex

– Der Verkaufsstopp von Einweg-Kunststoffprodukten bei Føtex gilt für alle 101 Føtex-Filialen im ganzen Land, einschließlich Føtex Food.

– Die Initiative ist Teil einer umfassenderen Kunststoffstrategie der Salling Group, die die Lebensmittelketten Føtex, Bilka und Netto betreibt, um den Kunststoff soweit möglich aus dem Verkehr zu ziehen und sicherzustellen, dass möglichst viel Kunststoff recycelt wird.

– Einwegkunststoff – Stückzahl wird jetzt durch neue Alternativen in Føtex ersetzt:

– Teller: 1,9 Millionen Stück – ersetzt durch Teller aus natürlichen Zuckerrohrfasern, die ein Abfallprodukt aus der Zuckerproduktion sind (sogenannte Bagasse)

– Strohhalm: 7,2 Millionen Stück – ersetzt durch Strohhalme aus Papier, Weizenstroh und Bambusstrohhalme. Sowohl Weizen als auch Bambus werden biologisch angebaut. Das Bambus-Saugrohr kann gewaschen und wiederverwendet werden.

– Becher / Tassen: 13,4 Millionen Stück – Gertränkebecher werden durch Pappbecher ersetzt, die innen mit einer dünnen Schicht aus PLA, einem Biokunststoff (z. B. aus Maisstärke), ausgekleidet sind. Wein-, Champagner- und Schnapsplastikgläser werden ersetzt, sobald nachhaltige Alternativen zur Verfügung stehen. Inzwischen fordert Føtex seine Kunden dazu auf, normales Glas zu verwenden, das mehrmals gewaschen und wiederverwendet werden kann

– Besteck: 3,3 Millionen Stück – ersetzt durch FSC-zertifiziertes Holzbesteck

Insgesamt ergibt sich ein Jahresumsatz von knapp über 25 Millionen Einwegkunststoffen, die zusammen mehr als 87 Tonnen wiegen und von Føtex nicht mehr verkauft werden.

Außerdem werden jährlich 44 Millionen Baumwolltupfer aus Kunststoff verkauft, die seit Mai nicht mehr in Føtex gekauft werden können.

Damit wird ein Jahresverkauf von insgesamt 69 Millionen Einwegkunststoffen in Føtex oder über 90 Tonnen Kunststoff pro Jahr eingestellt.

Darüber hinaus erfolgte die Einführung eines recycelbaren Baumwollbeutels für Obst und Gemüse im Jahr 2019 anstelle der normalen Plastiktütenbeutel, die allein in Føtex einen Verbrauch von 35 Millionen Stück pro Jahr verursachen.

Das bedeutet aber nicht, dass die Kunden zukünftig mehr Geschirr und Bestecke abwaschen müssen. Die Salling Group hat eine Strategie festgelegt, und ab dem 2. Januar kann man nachhaltige Lösungen für die Kunststoffregale finden.

Es ist Stroh wie das Bild, das die klassischen Plastikhalme ersetzt. Nachhaltige Materialien wie Bambus, Holzbesteck und Teller aus Ballaststoffen aus Rohrzucker werden die neuen Alternativen sein.

„Die Umwelt und wild lebende Tiere leiden unter dem hohen Plastikverbrauch, und wir tun alles, um Plastik abzubauen, wo es möglich ist. Dieses ist ein gutes Beispiel für unsere Abkehr vom Verkauf von Einweg-Kunststoffen. Gleichzeitig ist es eine große Freude zu sehen, dass wir mit Weizenstroh, Bambus, Zuckerrohr, Holz und Papier gleichermaßen gute alternative Ersatzmaterialen gefunden haben“, sagt Thor Skov Jørgensen, Vorstand von Føtex.

Der Kunststoffgebrauch ist besonders umweltschädlich, da er nur für sehr kurze Zeit verwendet wird und der Abbau des Materials mehrere hundert Jahre dauert, woran die Natur zusammenbricht. Besonders das Stroh wurde lange Zeit als Strohhalm genutzt und es gab sogar dem aus Plastik seine Bezeichnung. Der neue Strohbambus kann sogar mehrmals wiederverwendet werden.

„Glücklicherweise steht der Kampf gegen Plastik in unserer Zukunftsplanung ganz oben und sie funktioniert. 2019 führen wir eine weitere große Kunststoff-Spar-Initiative mit einem Baumwollbeutel für Obst und Gemüse ein, der immer wieder verwendet werden kann und die vielen dünnen Plastiktüten ersetzt“, sagt Thor Skov Jørgensen.

Die Initiative ist Teil einer umfassenderen Kunststoffstrategie in der Salling Group, die neben Føtex die Lebensmittelketten Bilka und Netto betreibt, um den Kunststoff soweit möglich aus dem Verkehr zu ziehen und sicherzustellen, dass so viel Kunststoff wie möglich recycelt wird. Das bedeutet, dass, wenn Bilka und Netto folgen, jedes Jahr mehr als 300 Tonnen Einwegkunststoff allein in Dänemark aus den Regalen verschwinden.

Schon im Mai dieses zu Ende grehenden Jahres kündigte die Salling Group an, dass der Kunststoff im neuen Jahr auslaufen wird, unabhängig davon, ob Alternativen gefunden wurden.

Nicht für alle Einwegkunststoffe hat Føtex einen nachhaltigen Ersatz gefunden hat. Wein-, Champagner- und Schnapsgläser aus Plastik werden in den Regalen fehlen, bis eine Alternative gefunden wird. Dafür müssen die Kunden ihre Gläser aus Glas nehmen, die sie bis dahin abzuwaschen haben.

von

Günter Schwarz – 29.12.2018