Der dänische Maler und Grafiker Ernst Johan Zeuthen wird am 30. Dezember1880 im schwedischen Tävelsås im Kronoberg Län in der Provinz Skane (Schon) geboren.

Die Vorfahren väterlicherseits von Zeuthen waren durch die Generationen Priester, von der Mutter her waren die meisten Kaufleute, So wurde er stark vom geistigen Leben beeinflusst. Der Vater war jedoch kein Priester sondern Bauer und hatte durch seine Eheschließung und die Mitgift seiner Frau die Möglichkeit erhalten, sich selbständig zu machen. Weder er noch die Mutter von Zeuthen waren mit Schweden verbunden, als sie einen Bauernhof in Skåne kauften, aber wegen der Immobilienpreise war es nicht ungewöhnlich, dass sich Dänen im Süden Schwedens hier niederließen. – Das Heim von Ernst Zeuthens Kindheit war religiös beeinflusst, ohne dabei jedoch das Leben eines harmonischen Familienlebens mit Musikabenden oder Diskussionen zu stören.

Die Eltern legten Wert darauf, dass die Kinder Zeichnen und Malen früh lernten. Als Zeuthens ältere Schwester Laura an eine Malschule in København ging und ihren Halbvetter Vilhelm Wanscher heiratete, bekam Zeuthen seinen ersten Kontakt mit der Kunst, was seine spätere Entscheidung, selbst Malerin zu werden, verstärkt zu haben scheint.

Der Vater hatte jedoch entschieden, dass er wie sein Bruder eine Ingenieurausbildung absolvieren musste, und schickte ihn auf die Lateinschule in Lund und nach der Schule auf die Kockums Werft nach Malmö. Von dort folgte er seinem Bruder nach Göteborg, wo er ab 1897 zusammen mit seinem Bruder lebte und 1903 die Chalmers Tekniska Läroanstalt absolvierte und zum Ingebnieur ausgebildet wurde. Nach dem Studium arbeitete in den folgenden Jahren auf Werften in England und Deutschland, ohne sich jedoch in seinem Beruf wohl zu fühlen. Er fühlte sich einsam und träumte stets davon, Künstler zu werden. Die endgültige Entscheidung traf er in den USA, wo er seine ersten Bilder malte.

Nach seiner Rückkehr nach Däönemark 1903 schlug er seinen Weg in die bildende Kunst der Malerei ein, indem er 1908-09 mit dem Zeichenunterricht bei Agnes Jensen begann und anschließend ab 1909 bei dem Maler, Designer und Fotografen Johan Rohde die Kunstnernes Frie Studieskoler (Künstlerische Freie Studienschule) besuchte, wo er 1912 in der Herbstausstellung der Künstler debütierte.

Durch seine Arbeit als Maler, der in den Jahren 1906-1908 als Schiffsdesigner in den USA gearbeitet hatte, war Ernst Zeuthen auf Arbeitsreisen auch nach Italien, Frankreich, Norwegen und in die Schweiz gekommen. Insbesondere die italienischen Landschaften inspirierten ihn zu großen, atmosphärischen Landschaften sowie zu klassischen Werken des Malers und Architekten Giotto di Bondone (1267 – 1337). Dies ist direkt in Zeuthens Linoleumdruck nach Fotos von Giotto di Bondone und indirekt in Gemälden wie „Havemanden“ (Gärtner) zu sehen.

Seine Kunst ist eine bemerkenswerte, aber etwas isolierte Säule in der Gegenwart. Es enthält einen starken religiösen Ton, der in unseren Breiten ungewöhnlich ist. Seine Kunst wurde wegen seines kraftvollen und glühenden Ausdrucks als fanatisch beschrieben. Seine Technik zeichnet sich durch kurze und parallele Pinselstriche aus, oder die Farben wurden mit einem Messer aufgetragen und abgeschliffen. Er wollte das Ewige und Unzerstörbare oder die göttliche Kraft ausdrücken, die alles durchdringt. Mit wenigen starken Farben in symmetrischen und einfachen Kompositionen wiederholte er intensive und kosmische Naturerlebnisse.

Laut Graf Eigil Knuth, der das Buch Ernst Zeuthen 1943 geschrieben hat, wurde diese Suche für Ernst Zeuthen manchmal zu einer Verrücktheit. Seine eigene Suche nach Präzision in seinem Gesichtsausdruck hatte er nie für möglich gehalten, und deshalb zögerte er oft, über seine Produktionen zu verfügen. In mehreren Fällen arbeitete er jahrelang mit der richtigen Farbkombination an einer Arbeit, und es kam vor, dass er an einen Käufer bereits verkaufte Gemälde zur Korrektur eines Farbschemas wieder mitnahm.

Er kultivierte eine Reihe von Hauptmotiven, die er mit seinem Drang nach Eintauchen und dem Streben nach Perfektion wiederholte: das Meer, das Schiff, der Berg, die grüne Insel, die Sonne, die Blumen und das Porträt.

Ernst Zeuthen war ab 1917 Mitglied der Freien Ausstellung und erhielt 1926 die Eckersberg Medaillen.

Ernst Zeuthen Verstarb am 15. September 1938 in Gentofte, wo er auch auf dem dortigen Kirkegård (Friedhof) beigesetzt wurde.

von

Günter Schwarz – 30.12.2018