
Wasser fließt wieder: Seit dem Mittelalter gab es im Wasserlauf einen „Pfropfen“
(Viborg) – Ein 850 Meter langer Wasserlauf bietet nun wieder freien Durchgang zwischen dem Hald Sø und der Gudenå. Es ist eine sehr lange Zeit her, seit der Wasserdurchfluss unterbrochen wurde.
Seit dem Mittelalter ein „Pfropfen“ in dem Wasserlauf vom Non Mølleå in den Hald Sø, der jedoch jetzt entfernt wurde und zwischen dem See und der Gudenå wieder eine freie Wasserverbindung besteht. „Es handelt sich um einen etwa 850 Meter langen Wasserlauf, der einige der alten Kanäle der Fischfarm folgt, die einst hier lagen“, sagt Rolf Christiansen, Biologe der Kommune Viborg.
Vor der Fischfarm war eine Wassermühle der „Pfropfen. Aber die Wassermühle lief nach dem Krieg nicht mehr, und dann bauten sie diese in eine Fischfarm um, die später auch aufgab und geschlossen wurde. Seitdem wartete die Natur darauf, wieder renaturiert zu werden, unter anderem zugunsten der Fische im See.
Das Projekt hat bis zur Fertigstellung ungefähr 700.000 Kronen (93.800 Euro) gekostet. Das Geld kam vom dänischen Staat und von der EU.

Der Moment, als das Wasser zum ersten Mal wieder floß.
Laut Rolf Christiansen profitieren vor allem die Fische im Hald Sø von der neuen Verbindung. „Es handelt sich um eine Wiederherstellung des natürlichen Hald-Søs, der die Wasserqualität im See jedoch nicht negativ beeinträchtigen wird. Nur die Fischbestände werden von diesem Projekt profitieren“, erklärt er und fügt hinzu: „Der Fischbestand im Hald Sø wurde über Jahrhunderte isoliert. Sobald beispielsweise eine Umweltkatastrophe für den Fischbestand eines solchen Sees auftritt, kann er vom Aussterben bedroht sein. Wenn jedoch die Fische durch den Übergang in andere Gewässer ermöglicht wird, wird das Risiko für Umweltkatastrophen wesentlich geringer sein.“

Rolf Christiansen war der erste Biologe in der Region Viborg und seit einigen Jahren in der Gemeinde Viborg. Er hat die Entwicklung im Hald Sø deshalb lange verfolgt. „Die Nährstofftzuführungen, die zuvor in den Hald Sø eingeleitet wurden, haben stark abgenommen. Das geschah teilweise durch den Bau der Kanalisation von Dollerup und teilweise durch den Kauf und die Aufgabe einiger Fischfarmen. In diesem Zusammenhang hat man dann die Sauerstoffversorgung des Sees stabilisiert, so dass man darin heute eine sehr hohe Wasserqualität hat.
Es ist allerdings noch ein weiterer einzelner Pfropf übrig, bevor der Durchfluss vom Hald Sø zum Randers Fjord völlig frei ist. Es ist die Rindsholm Mølle. Hier hofft der Biologe, diesen bald auch öffnen zu können.
von
Günter Schwarz – 07.01.2019